Samstag, 12. 6. 2004:

Um 6:15 läutet der Wecker. Eh klar Exclamation Ich habe ja auch letzte Nacht bis nach 12:00 pm am (nicht fertig gewordenen) Bericht vom gestrigen Tag geschrieben. Michi hat das bemerkt und heimlich den Wecker von 6:00 auf 6:15 gestellt. So ein Schelm Laughing

Wir sind wiederum in Spice's Restaurant frühstücken, wieder unser heiß geliebtes Paniolo Breakfast. Die türkische Deutsch-Amerikanerin ist nicht zu sehen.

Tja, und was am heutigen Tag unternehmen, wenn einerseits der Haleakala schon nicht frei sichtbar ost und die West Maui Mountains schon gar nicht Question Eine schwierige Frage. Sollen wir trotzdem eine Wanderung am Fuße des Haleakalas probieren? Oder vielleicht doch den Waihee Ridge Trail? Beides ist nicht einladend.

Michi macht den Vorschlag (den ich mir heimlich gewünscht habe Exclamation ), uns eine Harley Davidson zu mieten und ein wenig auf Maui herum zu kurven. Toll, dieser Vorschlag, umso mehr, als es auf Hawaii nicht das Gesetz gibt, mit Helm fahren zu müssen. Die Bedingungen zum Anmieten eines Motorrades sind der entsprechende Führerschein sowie eine Kreditkarte und – Brillen Exclamation

Und nun die schwierigste Frage - welchen Vermieten sollen wir wählen Question Es gibt mittlerweile doch schon etliche, wobei aber einige davon nicht unbedingt anzuraten sind, weil z. B. die Reifen ihrer Motorräder vollkommen abgefahren sind. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Ich blättere im "Maui Gold", "This Week on Maui" und wie die Werbehefte nicht alle heißen. In einem davon fällt mir "Harley Rentals & Retail Shop" in Kahului auf, in 150 Dairy Street.
Tel. 808-877-1850, www.mauicarsandbikes.com.

Wir fahren nach Kahului, parken uns vor dem Laden ein und sehen ca. 10 Harley's stehen, die auf Kunden warten. Manche Harleys mit Schild, manche ohne, einige mit Taschen, einige ohne und dann noch 2 Stück, die sowohl Schild als auch Taschen haben. Für eine davon entscheidet sich Michi und ich bin voll einverstanden, da sowohl die Reifen nahezu neu sind als auch das Motorrad an sich, der Meilenstand beträgt knapp über 1.000 Meilen.

Nach einem enormen Papierkram, Michi muss sicher an die 8x irgendeinen Zettel unterschreiben, dem Drehen einer Ehrenrunde am dortigen Parkplatz, fahren wir los.

Ziel ist die Nordwestroute nach Lahaina, doch wir disponieren angesichts des Wetters rasch um und entscheiden uns für die Hana Road. Keine schlechte Entscheidung - die Hana Road mit einer Harley Exclamation Ich erinnere mich postwendend an unsere Motorradfahrten in Österreich, Deutschland, Südtirol, Oberitalien - während dieser Fahrten habe ich viel gefilmt und das will ich nun auf der Hana Road auch praktizieren.

Das Wetter ist traumhaft schön, die Landschaft noch schöner.

Wir gelangen zu einem Fruchtstand, bei dem wir Rast machen. Wir wählen uns zwei verschiedene Fruchtsäfte aus (ich Ananas, Michi weiß ich nicht), beide sind wir begeistert.

Unsere Fahrt geht weiter, allerdings verdunkelt sich der Himmel immer mehr und mehr. Gut, wir haben unsere Regen-Caps, aber was passiert mit dem Motorrad, wenn es wie aus Eimern schüttet Question

Wir fahren bei Keanae, der Halbinsel, vorbei und es wird noch dunkler, genauer gesagt - uns wird es unheimlich.

Wir machen kehrt, um auf der Keanae-Halbinsel den rechterhand befindlichen Fruchtstand bzw. die Labestation zu besuchen, denn dort gibt es wenigstens einen halbwegs großen, überdachten, Picknickplatz.

Kaum sitzen wird dort, kommt auch schon die Tochter des Hauses, eine etwa 6-Jährige. Ein sehr aufgewecktes Kind, das mir bereitwillig erzählt, dass sie in die 1. Klasse der Keanae-School ginge und sie die Schule hasse.

Begeistert scheint sie jedoch von "Jesus" zu sein, denn sie läuft kurz weg und kommt kurz darauf mit ihrem anscheinenden Religionsbuch wieder. Ich blättere ein wenig darin und es macht auf mich den Eindruck, als handle es sich beim Buch um eines der "Zeugen Jehovas".

Die Kleine ist echt süß, sie erzählt mir alles Mögliche, wir schreiben gegenseitig unsere Namen auf Zettel, die sie mitgebracht hat und sie will mir nicht mehr von der Seite weichen. Die Mutter ruft sie etliche Male zurück, die Kleine folgt nur unwillig. Nun, sie hat ja auch sonst wenig Abwechslung.

Nach längerer Zeit möchten wir wieder weiter fahren. Doch wohin?? In Keanae ist der Himmel mittlerweile äußerst düster geworden, es stürmt. Weshalb noch kein Tropfen Regen vom Himmel kommt, ist uns ohnehin ein Rätsel. Es gibt daher nur eine einzige Möglichkeit: umdrehen und retour Richtung Kahului.

Kaum sind wir etwas nördlicher von Keanae, ist plötzlich wieder blauer Himmel über uns - und über Keanae scheint es mittlerweile stark zu regnen. Welch ein abwechslungsreiches Wetter Laughing

Wir kommen wieder einmal in Paia an, gehen in "unser" Café und trinken je 2 doppelte Espresso. Anschließend schlendern wir durch Paia und staunen zum x-ten Mal über die doch etwas seltsamen Leute, die hier wohnen - zumindest vermittelten sie den Eindruck. Aber nicht umsonst ist Paia als Ort der Aussteiger bekannt.

Wir haben allerdings auch Hunger und "Sandbar & Grill" kommt uns gerade gelegen. Uihh, was für eine Lokalität Exclamation Scheint mehr für die Locals zu sein, aber wir gehen trotzdem hinein und genehmigen uns einen Caesar Salad. Serviert wird uns eine riesengroße, sehr gut schmeckende Portion, unser Cola müssen wir nur 1x bezahlen, danach gibt es free refill. Der Caesar Salad kostet übrigens $ 8.65.

Es ist erst mittelspäter Nachmittag, das Motorradfahren wollen wir für heute noch nicht beenden. Wir fahren aus Paia hinaus und biegen bald darauf einfach mal just for fun ab. Links und rechts der Straße sind Zuckerrohrplantagen zu sehen, ab und zu auch eine Ananasplantage. Landschaftlich gesehen ist es ein Genuss, nur die schwarzen Wolken, die sich langsam, aber sicher bilden, beunruhigen uns ein ganz klein wenig.

Also wohin nun jetzt Question

Die einzige Möglichkeit, weil fast sonnensicher, ist, in Richtung Lahaina zu fahren. Doch vorerst muss ich einen riesengroßen Regenbogen, der sich eben bildet, filmen und fotografieren. Tja, der rainbow state Exclamation Smile

Doch dann fahren wir tatsächlich Richtung Lahaina, bleiben aber in Ma'alaea stecken, genauer gesagt im Hafen, wo wir in einem Restaurant an der Bar Kaffee trinken. Eine Live Band spielt Hawaii-Musik, aber wir haben schon Besseres gehört.

Als es bereits finster wird, fahren wir nach Kihei zurück. Obwohl es zu diesem Zeitpunkt noch nicht allzu spät ist, dauert es doch glatt wieder bis nach Mitternacht, ehe ich ins Bett komme. Die üblichen Aktivitäten, nämlich Fotos überspielen, Akkus laden und Reisebericht schreiben, dauern wieder eine ganz Zeit lang.