Samstag, 5. 6. 2004:

Der Wecker bimmelt um 6.30 Uhr, aber Michi gibt ihm noch eine halbe Stunde dazu, daher kommen wir ein wenig später als vorgesehen zum Frühstück, das wir wieder im Restaurant des Resorts einnehmen. Wieder ein full breakfast, denn auf ein selbst Zusammengestelltes wartet man hier ewig. Alleine die Anlieferung einer halben Papaya mit einer Achtel Zitrone dauert beim Nachbartisch mehr als eine halbe Stunde.

Manchmal frage ich mich, weshalb ich so früh aufstehe, denn Michi hat heute seinen langsamen Tag. Bis er endlich mal im Bad fertig ist, vergeht nahezu eine Ewigkeit.

Ich rufe in der Zwischenzeit M. an, zu Hause ist es kurz vor 21 Uhr. Anscheinend ist soweit alles in Ordnung, nur das Wetter ist unter jeder Kritik, M&H konnten noch nicht mal ihren Pool reinigen, weil es immer regnet Exclamation Kaum vorstellbar.

Endlich, um 9.30 Uhr, sind wir abreisebereit. Doch noch nicht zum Sleeping Giant Trail, der heute am Programm steht, sondern vorerst ins Foodland, wir brauchen noch ein paar Kleinigkeiten. Dabei stellen wir, wie auch schon vorher, fest, dass sich die Maikai-Card wirklich auszahlt. Heute zahlen wir z. B. insgesamt $ 30,00 bzw. knapp darüber, davon sind bereits $ 10,00 Maikai-Rabatt abgezogen Exclamation Nicht übel, würde ich sagen.

Anschließend geht es schnurstraks zur Abzweigung in die Haleilio Road, das ist nur eine Straße weiter als die gestrige Kuamo'o Road.
Der Trailhead befindet sich zwischen dem Telegrafenmasten 38 und 39. Welche Nummer die Telegrafenmasten haben, ist an den silbernen Schildern, die auf den jeweiligen Masten montiert sind, ersichtlich. Man muss nur ein wenig gucken.
Ein kleiner Parkplatz, der für ca. 10 Autos Platz bietet, ist vorhanden und wir stellen unser Auto neben dem einzigen Parkenden ab. Der Trail scheint also relativ wenig begangen zu sein, was uns nur Recht sein kann.
Wir ziehen unsere Wanderschuhe an, nehmen die gepackten Rucksäcke und los geht's Smile

Um genau 10.20 Uhr ist Start zum Sleeping Giant Trail, auch Nounou Trail genannt. Es gibt insgesamt drei Versionen, die man gehen kann:

Teil 1: Kuamo'o Nounou-Trail: Er beginnt 1 Meile nach dem Opaeka'a Falls Viewpoint in der Kuamo'o Road und dieser Trail endet beim West Nounou-Trail, macht insgesamt 2,1 Meilen aus.

Teil 2: West Nounou-Trail: Innerhalb von knapp einer halben Meile kommt man zur Kreuzung mit dem Kuamo'o - Nounou - Trail. Der Trailhead befindet sich beim Telefonmasten Nr. 11.
Nach 1,4 Meilen vom Start mündet der Trail in den East Nounou - Trail.

Teil 3: East Nounou-Trail: Diesen gehen wir, denn er soll der schönste, aber auch der anstrengendste Trail von den Dreien sein.

Nun folgt dazu Näheres:

Schon zu Beginn sehen wir den Sleeping Giant vor uns.

Der Trail ist anfangs sehr steil, wir müssen acht geben, wo wir gehen, denn es gibt am Weg Lavasteine in jeder Größe, die aus dem Boden ragen, dann wieder Wurzeln, über die man stolpern kann. Andererseits geht es rechterhand ganz schön bergab, würde man ausrutschen.

Dazu kommen Temperaturen von 33° C, um diese Uhrzeit Exclamation Nicht übel Smile

vor uns liegt der "Sleeping Giant"

East Nounou Trail

Wie es im neu gekauften Reiseführer (Explore Kaua'i) steht, haben wir immer wieder einen herrlichen Blick auf Kapa'a und Wailua.

Die Sicht nach Lihu'e ist uns allerdings versperrt, macht aber nichts, denn das Gesicht vom Sleeping Giant haben wir sehr oft vor den Augen.

Unterwegs begegnet uns das Pärchen, das am Parkplatz kurz vor uns den Weg antrat. Sie haben sich verlaufen (wo Question ) und sind jetzt hinter uns. Sie fragen uns, ob wir nicht ein Foto von ihnen machen könnten, was wir natürlich bejahen. Umgekehrt wird uns angeboten, ein Foto von uns beiden zu machen, was wir auch nicht ablehnen Winken

Immer wieder haben wir einen sehr guten Blick auf Kuilau Ridge, wo wir gestern am Grat entlang gelaufen sind.

Der Trail wird steiler und steiler, teilweise muss ich alle Viere zu Hilfe nehmen, um vorwärts zu kommen, es ist kein leichtes Unterfangen.

im Hintergrund: Kuilau Ridge

manchmal nicht ganz einfach zu gehen

Mir ist nun klar, weshalb der Autor des Buches "Explore Kaua'i" für die lächerlichen 1,4 Meilen 2 Stunden veranschlagt. Und er soll Recht behalten Exclamation Mit unseren vielen Pausen benötigen wir exakt 3 Stunden Exclamation Dann sind wir endlich bei den zwei überdachten Picknickplätzen angelangt und machen eine kurze Pause.

Wir sitzen noch nicht lange hier, kommt eine junge Frau - von mir aus gesehen von links hinten - aus dem Gebüsch hervor. Der junge Mann, der uns bei der Einzweigung des West Trails begegnete, fragt sie, ob sie denn etwa am Gipfel gewesen sei. Antwort: "shure". Er schüttelt verständnislos den Kopf. Eh klar, in den diversen Reiseführern steht geschrieben, dass der letzte Teil, von den Picknickplätzen zum Gipfel, äußerst riskant und steil sei und man eine gute Versicherung brauchen würde.

Neugierig, wie ich nun mal bin, will ich es mir selbst ansehen. Denn was ist "äußerst riskant" und was ist "steil" Question Das sind dehnbare Begriffe. Daher machen wir uns auf den Weg, der von den Picknickplätzen allerdings überhaupt nicht zu sehen ist.

Zu Beginn ist dieser Trail noch recht einfach zu gehen, rechts und links wachsen viele Pflanzen in jeder erdenklichen Höhe. Später wird der Trail an einer einzigen Stelle - für Ängstliche - ein wenig "kritisch". Genauer gesagt ist diese Stelle etwa 1 m breit und ca. 2 m lang. Sollte man wider Erwarten auf dieser 1 m breiten Stelle ausrutschen, würde einem, ginge man nicht ganz am Rande, nicht viel passieren. Alles andere von dem Grat, der überall als sehr schwierig beschrieben wird und man ihn lieber bleiben lassen sollte, ist ein Kinderspiel. Gut, der Grat selbst ist äußerst schmal, aber links und rechts wachsen so viele Pflanzen, ca. 2 m hoch - man könnte beim besten Willen nicht abstürzen, auch dann nicht, wenn man ausrutscht, die Pflanzen würden einen auffangen.

Das Schwierigste an diesem Teil des Trails sind die steilen Anstiege, die mit sehr großen Steinen durchsetzt sind. Für einen Schrumpfgermanen wie mich kein leichtes Unterfangen. Aber wozu hat man denn Hände und Füße Question Laughing

Am Gipfel erwartet uns kein Gipfelkreuz, sondern ein einfaches, in den Boden geschlagenes Rohr. Und diesmal haben die Reiseführer Recht, der 360°-Panoramablick ist atemberaubend schön Exclamation Das muss man gesehen haben.

Ich schieße zahlreiche Fotos, Michi filmt hoffentlich schöne Parts für meinen zukünftigen Filmschnitt und anschließend gehen wir wieder zu den Picknicktischen zurück und genehmigen uns unser mitgebrachtes Essen. Rothaubenkakadus sowie ein einzelner, sehr scheuer Kardinalvogel, sind zu sehen. Ich versuche, diese Vögel zu füttern und lege zu diesem Zweck winzige Teile von unseren Croissants auf den Nebentisch (2 Tische mit insgesamt 4 Bänken sind vorhanden). Die Rothaubenkadakus sind nicht sehr schüchtern und holen sich alsbald ihr Essen, der Kardinalvogel hält sich immer in den Büschen versteckt, er kommt nie, um sich etwas zu holen.

Um 14.15 Uhr machen wir uns auf den Rückweg. Laut Reiseführer sollte der Rückweg 1/2 Stunde länger dauern als der Aufstieg, ist mir zwar ein Rätsel, aber es würde schon seinen Grund haben.

Und was ist Question Der nächste Fehler im Reiseführer Exclamation

die letzten Meter bis zum Gipfel des Nounou

Rothaubenkakadu

Obwohl wir alles andere als schnell gehen (geht gar nicht bei dieser Wegbeschaffenheit) und keine Pause machen, sind wir nach exakt einer Stunde beim Auto. Also nichts von wegen man braucht 2,5 Stunden Exclamation

So, was tun mit dem angebrochenen Nachmittag Question

Klar, zuerst muss ein Eis her oder ein Eiskaffee oder sonst was in dieser Art. Dazu wählen wir das Kuhio Shopping Center in Lihue aus und dort, genauer gesagt, das Starbucks Coffee.
Michi wählt einen Iced Cafe Mocca, ich einen Iced Cafe Americano, wobei mein Americano gerade noch als genießbar durchgeht. Ein zweites Mal würde ich ihn mir nicht mehr bestellen.

Anschließend fahren wir zum Borders, denn wir wollen uns wiederum Hawaii-CD's kaufen. Ohje, wenn wir erst mal beim Border drinnen sind, gibt es kaum ein Entrinnen mehr und wenn doch, dann um etliches an Geld erleichtert Laughing

Wir finden 3 CD's und bekommen den Tipp, dass es im Princeville Shopping Center eine noch bessere Auswahl gäbe oder auch an einem CD-Stand am Coconut Market Place.
Also widme ich mich der Buchabteilung, genauer gesagt, Abteilung Hawaii Smile

Um es kurz zu machen: Meine 3 Reiseführer "Revealed" werden gegen die neue Ausgabe getauscht, dazu kommt je ein Reiseführer Lonely Planet Big Island und Lonely Planet Maui. Diese beide Inseln, in umgekehrter Reihenfolge, kommen demnächst dran.

Nach dem Besuch beim Borders, der mehr als 2 Stunden dauert, haben wir Hunger und gehen ins Pizza Hut. Michi isst Fettucchine Neapolitana und ich bestelle mir spicy chicken. Beides schmeckt uns beiden ganz gut.

Zurück im Hotel gibt es die üblichen abendlichen Dinge zu erledigen. Michi geht um kurz nach 22 Uhr schlafen, ich um 23.30 Uhr.

Morgen möchten wir gerne den Nualolo Trail, in Verbindung mit dem Nualolo Cliff Trail und dem Awa'awa'puhi Trail gehen. Allerdings regne es an diesem Abend sehr viel. Mal sehen, wie weit unser Plan sich verwirklichen lässt.