Donnerstag, 3. 6. 2004:

Meine Güte, ich habe mich doch gerade erst zum Schlafen gelegt, da läutet doch glatt schon wieder der Wecker Exclamation Drei Stunden sind nun wirklich nicht viel, das muss ich ehrlich zugeben und entsprechend bin ich am Zahnfleisch. Michi ist, obwohl er deutlich mehr Schlaf abbekommen hat, noch mehr daneben, also muss ich wohl oder übel die restlichen Aktivitäten bis zur Abfahrt übernehmen - aber zum Airport fahren soll nun Michi. Strafweise sozusagen Winken

Wir verlassen um 5 Uhr das Hotel, bekommen kurzerhand unser Auto geliefert und ab geht's. Zum Airport finden ist ja nicht schwierig, aber zum Car Return von einem Alamo Auto - tja, das erfordert dedektivischen Spürsinn. Trotzdem schaffen wir es. Mit dem Shuttle Bus werden wir zum Aloha Airlines check in gebracht, letzteres geht sehr schnell über die Bühne, da außer uns noch kaum ein Mensch sichtbar ist. Wir können uns also gemütlich einem Frühstück widmen, das wir bei einem Chinesen kaufen.

Um 7.10 Uhr ist boarding time. Vor uns geht ein Ehepaar mit ihren zwei etwa 5-jährigen Kindern, einem Bub und einem Mädchen. Die beiden Kinder sind Spastiker, besonders das Mädchen ist beim Gehen äußerst stark beeinträchtigt und es wundert uns, warum es nicht jede Sekunde auf die Nase fällt. So viel Gleichgewichtssinn muss der Mensch erst mal haben Exclamation Das Mädchen ist aber insgesamt äußerst dünn und wiegt wohl kaum mehr als 10 kg, der Bub ein wenig mehr.

Unser Flug ist sehr ruhig und ich kann sogar filmen, mit der stillschweigenden Akzeptanz des Bordpersonals. Wir bekommen innerhalb kürzester Zeit einen Guavensaft sowie Kaffee angeboten und das noch kostenlos. Bei der AUA und Konsorten muss man selbst für solch einen kurzen Flug die Getränke cash bezahlen und wahrscheinlich demnächst auch die Luft, die man während eines Fluges verbraucht. Tja, andere Länder, andere Sitten.....

Um 8.10 Uhr kommen wir in Lihue/Kaua'i an und werden wiederum mit einem Shuttle Bus zu Alamo gebracht. Da wir die ersten bzw. einzigen Kunden sind, werden wir sofort bedient. Die Dame bietet uns einen Convertible an, den wir aber dankend ablehnen. Sonst noch Wünsche Question Winken Ein Convertible ist doch wirklich das Letzte, was man hier gebrauchen kann. Nicht umsonst stehen bei Alamo hauptsächlich Convertibles am Parkplatz - die will nämlich kein vernünftiger Mensch.

Wir ziehen zufrieden mit unserem Fullsize von dannen, einem Chevrolet Impala, in einem kräftigen Rotton. Kennzeichen KVV 660.

Da wir auch Kaua'i schon ganz gut kennen, fahren wir schnurstracks zu unserem Hotel, dem Aloha Beach Resort. Wir können zwar einchecken, aber den Schlüssel für's Zimmer bekommen wir in Anbetracht der frühen Uhrzeit natürlich noch nicht, frühestens um 14 Uhr.

Demnach ziehen wir wieder ab und fahren ins Kapa'a Shopping Center. Im dortigen Foodland kaufen wir die nötigen Sachen, wie Wasser, Chips, Spam, Fischkonserven, Cola light etc. ein und dann geht's weiter in Richtung Norden.

Unser erster erwähnenswerter Stopp ist beim Kilauea Point.
Beim Kilauea Point leben zahlreiche Meeresvögel, sehr viele davon sitzen rechterhand auf den Bäumen und den Sträuchern.

Wir gehen noch in das dortige Visitor Center, das halbwegs informativ ist. Besonders hinsichtlich Bücher ist es sehr gut ausgerüstet und somit kaufe ich das Buch "Explore Kaua'i", zwar Ausgabe 2002, aber trotzdem äußerst gut. Unter anderem stehen dort Trails sehr gut beschrieben.

Zum Kilauea Lighthouse gehen wir nicht, denn es ist nicht einzusehen, dass man dafür eine Stange Geld lassen soll. Wozu, wenn nichts Besonderes geboten wird Question

Wir kehren um und stoppen schneller, als wir denken, nämlich in Kilauea selbst. Der Ort hat sich sehr gemausert, viele Läden sind dazu gekommen. Ein wenig schlendern wir herum, in einem Laden kaufe ich ein Stück hawaiische Seife, sie riecht ganz gut.
Schräg gegenüber vom Seifengeschäft, in dem die Seife übrigens direkt hergestellt wird und man auch zusehen kann, ist eine Bakery. Wir wollen eigentlich ein ganz normales Brötchen kaufen, doch das gibt es nicht. Stattdessen nur süße Brötchen, mit diversen Konfitüren gefüllt oder auch Pizzas jeglicher Art und Größe (die Größe war echt sehenswert Exclamation ). Mich reitet anscheinend der Teufel, anders kann ich mir nicht erklären, weshalb ich mir bei einer Außentemperatur von 35 Grad im Schatten einen Capuccino bestelle; Michi einen doppelten Espresso, was zur Folge hat, dass er mir beim Capuccino helfen musste. Ein Eiskaffee wäre besser gewesen.

Anschließend fahren wir weiter, genau genommen bis zum Hanalei Scenic Lookout. Von diesem Lookout haben wir einen herrlichen Blick über die Taro-Felder.

Taro ist ein Knollengemüse, das im Wasser wächst und sehr kalorienhaltig ist. Die gekochte Knolle wird zerstampft und auf Hawaii als "poi" serviert. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten: Michi findet poi "nicht so übel", mir schmeckt poi überhaupt nicht.

Ein Stück weiter, beim Hanalei Beach Park, bleiben wir wieder stehen, denn wir sehen gegenüber das Princeville Hotel. Gerade als wir wieder ins Auto steigen wollen, sehe ich einen jungen Mann, der seine Frau (oder Freundin) fotografieren will. Ich frage ihn, ob sie nicht ein Foto von ihnen beiden haben möchten, was er freudestrahlend bejaht. Das hatte natürlich Winken zur Folge, dass er uns auch anbietet, ein Foto von uns zu machen. Tja, so kommt man zu gemeinsamen Fotos Smile

Der nächste Halt ist am Waioli Beach Park.

Das ist eigentlich ein sehr schöner Beach Park, hat einen sehr breiten, langen und weißen Sandstrand, wobei der Sand allerdings, wie so mancherorts, des Nächtens mit dem Schiff angeliefert wird.

Taro-Felder

Waioli Beach

Das widerstrebt mir etwas, aber was soll's. Ich wandere durch den heißen Sand bis zum Meer, währenddessen Michi am oberen Rand des Strandes bleibt. Einige Leute schwimmen im Meer, werfen sich immer wieder in die Wellen, die allerdings nicht sehr ausgeprägt sind; andererseits springen Kinder von den Klippen ins Meer, ist ganz nett anzusehen.

Bei der weiteren Fahrt gibt es bald den nächsten Stopp, nämlich die Maniniholo Dry Cave. Wir kennen sie zwar schon, aber ein neuerlichen Besuch ist fast ein Muss.

Nach dieser Dry Cave kimmt kurz darauf die Waikapalae Wet Cave.

Waikapalae Wet Cave

Diesmal geht leider niemand mit einer Luftmatratze ins Wasser, aus welchem Grund auch immer. Auf der Wasseroberfläche befindet sich ein eigenartiger Film, sieht fast wie Sand aus, was aber nicht sein kann, denn Sand würde untergehen. Der Film ist jedenfalls von brauner Farbe und nicht gerade appetitlich.
In dieser Wet Cave liegt genau gegenüber vom Eingang ein Höhlendurchgang, in dem man entweder rechts oder links schwimmen kann und in den sogenannten "blue room" kommt. Irgendwann möchte ich mir das gerne ansehen, denn ich möchte wissen, wie der blue room zu seinem Namen kommt.

Die Waikanaloa Wet Cave liegt ca. 1 mi im Landesinneren, wo wir aber aus unerfindlichen Gründen noch nie waren.

Als wir beim Ke'e Beach ankommen, müssen wir feststellen, dass der dortige Parkplatz hoffnungslos überfüllt ist. Wir drehen eine Ehrenrunde und machen uns an die Rückfahrt.

Bei der Wai'oli Hui'ia Church stoppen wir. Daneben steht das Missionshaus. Die Fenster der Kirche sind nach Tiffany-Art hergestellt und sehen sehr schön aus.

Kurz nach der Wai'oli Hui'ia Church pausieren wir wieder, diesmal etwas länger. Linkerhand machen wir einen Rundgang durch das Ching Young Shopping Center, das, wie der Name bereits sagt, sehr an Fernost erinnert.
Genau gegenüber liegt das Hanalei Shopping Center, durch das wir zwar auch bummeln, aber nichts kaufen.
Also doch retour zum Ching Young Shopping Center, denn direkt daneben gibt es einen Stand, der heißt "Aloha Juice". Es gibt verschiedene Frucht- und Gemüse-Drinks, allerdings zu einem sehr stattlichen Preis. Michi bestellt einen Karottensaft und für mich einen Ananassaft, je ca. 1/4 l. Pro Saft bezahlen wir $ 5,00. Dem Geschmack der Säfte wird offenbar mit einem Schuss Zucker nachgeholfen, was eigentlich nicht Sinn und Zweck der Sache ist. Na gut, dieses eine Mal gönnen wir uns den Juice, aber in Zukunft höchstwahrscheinlich nie wieder.

Da es mittlerweile schon ganz schön spät ist, wollen wir eigentlich nach Kapa'a bzw. Wailua fahren, aber der Hinweis "The Cliffs" hindert uns daran. Wir möchten wissen, was sich hinter "The Cliffs" versteckt - nun wissen wir es. Dahinter verbirgt sich nichts Anderes als eine Feriensiedlung, wo man sich einmieten oder auch einkaufen kann.

So, das soll nun unser letzter Sightseeing-Punkt für den heutigen Tag sein und wir fahren bis zum Aloha Beach Resort durch. Eingecheckt haben wir zwar schon morgens, aber unser Zimmer war noch nicht fertig und daher haben wir noch keinen Schlüssel. Das ist jetzt allerdings kein Problem und ruck-zuck hanen wir auch unser sämtliches Gepäck vom Auto ins Zimmer gebracht.

Michi stellt kurz darauf fest, dass wir keinen Insektenspray gekauft haben, also fahren wir nochmal ins Foodland, um einen solchen zu erstehen.

Dann geht's ins Resort zurück und Michi will endlich den Zimmersafe aktivieren. Dazu muss er von der Rezeption den Stift holen. Der weitere Vorgang wäre eigentlich kein Problem, würde der Safe nur funktionieren. Er hat aber überhaupt keinen Strom. Daher Anruf bei der Rezeption, Problem geschildert, kurz darauf erscheint ein zaundürrer Herr, bewaffnet mit einem Gürtel, an dem wohl seine ganze Werkstatt hängt. Er stellt fest, dass die Batterie vom Safe leer sei - der Safe ist nicht fix an ein Stromnetz angeschlossen und hat auch keinen Akku, sondern funktioniert eben mit einer Batterie. Er baut die Batterie aus und besorgt innerhalb kürzester Zeit eine Neue - und jetzt hat er ein Problem. Das Ding lässt sich einfach nicht mehr einbauen. Der Safe ist amerikanischer Bauart, d. h., einerseits primitiv angefertigt, andererseits scheitert es an simplen Sache, z. B., dass sich Schrauben problemlos wieder einschrauben lassen. Das ist Geduldsarbeit für den guten Mann.

Nach einer Stunde, mittlerweile ist es 21.15 Uhr, ist er fertig. Wir gehen an die Bar, die eigentlich bis 22 Uhr offen haben soll und der Barkeeper gerade nach Hause gehen möchte. Er mixt uns noch je einen Blue Hawaii und verschwindet dann endgültig. Auf der Terrasse vor der Bar lassen wir den Abend ausklingen.

Zum Aloha Beach Resort möchte ich anmerken, dass es einen abgewohnten Eindruck macht, es müffelt und das Geschirr, das die Gäste vor die Zimmertüren zum Abholen bereit stellen, steht oftmals 14 Stunden später noch am gleichen Fleck. Erst nachdem wir mehrfach urgieren, wird es abtransportiert.

Damit ist allerdings noch nicht alles erledigt, denn nun ist das tägliche Fotos von der Digikamera auf den Laptop überspielen, Akkus laden und einen Teil dieses Reiseberichtes schreiben an der Reihe.

Um 23.30 Uhr fallen wir ins Bett. Morgen früh soll der Wecker um 7 Uhr läuten.