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Fiesta Virgen del Pino 8. September 2010

 

Der Tag begann mit beinahe gespenstischer Ruhe, zumindest im Bezirk Sta. Lucía.
Also ein normaler Feiertag?
Nein, im Gegenteil, einer der ganz großen, zu Ehren der Schutzpatronin Gran Canarias. In fast allen Gemeinden wird der "Virgen del Pino" an mehreren Tagen im September gedacht.

Das Dorf Teror ist weithin für die Marienerscheinung vom 8. September 1481 und die "Basilica de Nuestra Señora del Pino" mit einer Darstellung der "Madonna mit Kind" bekannt.

Heute, am Höhepunkt der Feiern, werden tausende Menschen versuchen, die Madonnenskulptur aus nächster Nähe zu sehen oder gar ihren Saum zu berühren.

Wir versuchen deshalb einen Angriff über die Flanke und nähern uns, von Santa Lucía kommend, über Valleseco und La Laguna, um dem größten Wirbel zu entgehen (was haben wir schon für Autokolonnen in Teror erlebt!). Hinter dem "Paso Cruz de Tejeda" sehen wir leichte Bewölkung vor uns, das Auto zeigt nur noch 22° C. Nach einstündiger Fahrt erreichen wir schließlich Los Llanos, wo wir sofort zu einem großem Parkplatz (€ 3) auf einem abgeernteten Feld gewiesen werden. Der ganze Bereich um Teror ist für Privatfahrzeuge gesperrt.

Von diesem Parkplatz führt eine schmale, aber sehr steile Gasse hinunter nach Teror, schon nach wenigen Minuten stehen wir vor der Basilika, das ist optimal gelaufen.
Das kanarische Fernsehen darf natürlich nicht fehlen.
Zunächst sehen wir wegen der Menschenmassen wenig von der Skulptur, die in einem Festzug, bestehend aus Geistlichkeit, Politik, Wirtschaft, Militär und Musik, durch die Straßen um die Kirche geführt wird.
Nach der zweiten Runde gelingt uns der "Durchbruch" und wir werden förmlich in die Basilika hineingespült, kurz bevor die Statue unter Applaus, Salutschüssen und einigen über die Basilika hinwegdonnernden Kampfjets um Punkt 14 Uhr wieder an ihren Ehrenplatz geleitet wird.

Viele der Anwesenden haben Tränen in den Augen und beten, während sie den Saum der Skulptur berühren, eine tiefe Religiosität ohne wenn und aber.

Rund um die Kirche sind Verkaufsstände wie am Sonntagsmarkt aufgebaut, Delikatessen aus der Umgebung, sehr viele Süßwaren und die - fast möchte man sagen unvermeidlichen - Lederwaren, Kleidungsstücke, Modeschmuck und Ziergegenstände, die oft von Schwarzafrikanischen Familien angeboten werden. Für die Kinder gibt es natürlich rosa Zuckerwatte und Luftballons im Sponge-Bob-Format sowie eine kleine Eisenbahnstrecke.

Bei einem der vielen Buden laben wir uns und bemerken dabei einen Besucherschwund, klar, Zeit für die Siesta oder ein Nachgespräch unter Señoras.
Gegen 16 Uhr gehen wir zum Auto zurück und erst jetzt bemerken wir die zahlreichen geschmückten Häuser.

Diesmal fahren wir über die GC 42 und GC 400 sowie Cueva Grande direkt nach Süden, es hat 28° C und wir kommen trotz Klimaanlage ins Schwitzen.

Ein kleiner Umweg führt uns von Ayacata auf der bis vor kurzem wegen Steinschlag gesperrten Straße GC 605 zum Presa de las Niñas, der jetzt wieder gut gefüllt ist. Nach dem Großbrand Ende Juli 2007 war bis zum Winter 2009/2010 nur noch ein Froschteich zu sehen.

Ein wunderschöner Tag neigt sich seinem Ende zu.