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Día de los Labradores 19. Dezember 2010

 

Wettermäßig sah es die letzten Tage sehr bescheiden aus, für die kanarischen Inseln wurde wieder einmal mehr Unwetterwarnung ausgesprochen. Noch gestern regnete es wie aus Fässern, es stürmte enorm und heute sollte es nicht besser sein, so zumindest die Vorhersage des AEMET, des spanischen Wetterdienstes.

Doch welch ein Wunder! Als ich morgens aufstand, lachte mich die Sonne vom strahlendblauen Himmel an, kaum zu glauben. Was lag also näher, als nach Santa Lucía zu gehen, ist von uns nur ca. 2 km entfernt. Von Norden kommend war die GC 65 bereits zu Mittag gesperrt und das für viele Stunden. Nur Einsatzfahrzeuge durften fahren, Autos mussten über San Bartolomé und in der Folge Fataga südwärts fahren.

Kaum nähern wir uns Santa Lucía, ahnen wir bereits, wieviele Menschen auch dieses Jahr wieder hier sind - Tausende!
Vom Kirchenplatz werden zentimeterweise die Festwagen auf die Hauptstraße gefahren. Dies geht verständlicherweise nur sehr langsam vor sich, aber noch hält das Wetter.

Neben Ron (Rum) wird gerne Mejunje getrunken, wobei ich vermute, dass sie in der Beliebtheitsskala auf der gleichen Ebene stehen. Andere bringen sich auf fahrbaren Untersätzen ihren Getränkevorrat gleich selbst mit.

Es wird musiziert und gesungen, wer kann und möchte, singt gleich mit.

Auf den Wagen wird gegrillt und ausgeschenkt, dort wo es raucht, gibt es etwas zu essen! Auch Gofio wird gereicht.

Dieser primitive Balkon wurde in den letzten Tagen zu einer "Bar" umfunktioniert.
Wir gehen zwischendurch zur Kirche hinauf und sehen dem bunten Treiben von oben zu.
Bald darauf mischen wir uns wieder unter Jung und Alt und sehen ein spaßiges "Brillenfahrzeug".

Los Labradorses (die Bauern) präsentieren gerne ihre Ernte.

Schließlich erreichen wir den Wagen mit der Madonnenstatue "Virgen del Rosaria" (Jungfrau vom Rosenkranz), der von zwei Stieren gezogen wird.

Auch schicke kanarische Trachten sind zu bewundern.

Es raucht und dampft überall, es gibt reichlich zu essen.
Der Mundharmonikaspieler fehlt auf keiner Fiesta. Diesmal trägt er wieder einen außergewöhnlichen Hut mit der dazu passenden Tasche.

Nahezu pünktlich um 13.30 Uhr begann es zuerst leicht, dann immer heftiger zu regnen, sodass wir - zusammen mit anderen - verfrüht den Rückweg antraten, auf dem wir ordentlich nass wurden. Den anderen Festgästen machte das wahrscheinlich nichts aus, mit genügend Ron und Mejunje im Blutkreislauf nimmt man den Regen vermutlich nicht richtig wahr.

Auch wenn es für uns nur kurz war, wir genossen trotzdem die Festtagsstimmung.

Wir freuen uns schon auf den Día de los Labradores 2011!!