Seit 25 Jahren wird am 30. Mai der „Dia
de Canarias“ gefeiert. Nahezu alle Geschäfte
sowie sämtliche öffentliche Gebäude
sind an diesem Tag geschlossen, da diese Fiesta für
die Canarios der heiligste Feiertag im Jahr ist.
Wir waren heute auf zwei Fiestas:
Zuerst fuhren wir in die Stadt Vecindario, die
sich im Südosten von Gran Canaria befindet.
In Vecindario war die Avenida Canarias großteils
gesperrt, jung und alt waren unterwegs, manche in
traditioneller Tracht gekleidet.
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Zahlreiche Verkaufsbuden säumten
die Straße. Das Angebot reichte von handgewebten
Ponchos, Jacken, Pullovern und kleinen Teppichen über
Holzschnitzereien, Tongegenständen, Flechtarbeiten
bis zu Tisch- und Zierdecken. |
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Für die musikalische Unterhaltung
sorgte eine Folklore-Gruppe. |
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Nach dem flotten Tanz musste eine kleine Pause eingelegt
werden. |
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Doch auch das Kulinarische durfte nicht
fehlen, denn es ist ein Hauptbestandteil jeder Fiesta.
Auf großen Holzkohlengrills wurden Chuletas
(Koteletts) gebraten, dazu gab es Papa arrugadas mit
roter Mojo-Sauce – und das noch kostenlos. Die
Menschenschlange, die sich dafür anstellte, war
entsprechend groß. |
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Wem dies in der prallen Sonne zu lange
dauerte, konnte sich bei entsprechenden Verkaufsständen
Süßspeisen, Käse und Getränke
kaufen. |
Am Nachmittag war diese Fiesta zu Ende
und wir fuhren nach Hause in die Berge, denn abends
fand in Santa Lucía de Tirajana die nächste
Fiesta statt, bei der wir – als Einwohner des
Dorfes – nicht fehlten durften und wollten.
Die Einheimischen kamen, um das Fest zu genießen
und machten es sich gemütlich, wo es ihnen
gefiel.
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Beim Anblick dieser beiden Herren fiel mit der alte
Schlager „Gute Freunde kann niemand trennen“
ein. |
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Das Fest wurde von der Folkloregruppe
„Parranda de Concepciòn“ eröffnet.
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Parranda
de Concepciòn
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Schon mehrfach konnten wir überall
auf der Insel feststellen, dass Behinderte nicht „versteckt“
werden, sondern – soweit es ihnen möglich
ist – genauso am Leben teilnehmen dürfen
wie Gesunde.
Heute beeindruckte uns eine junge behinderte Frau,
die im Rollstuhl saß. Schon bei den ersten Takten
der Musiker begab sie sich auf die Tanzfläche
und bewegte sich mit deutlich erkennbarer Begeisterung
dem Rhythmus entsprechend. Obwohl offenbar spastisch
gelähmt, ließ sie kein einziges Lied aus,
ab und zu „tanzten“ auch Männer mit
ihr. |
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Dieses Beispiel sollte vielerorts auf
der Welt Schule machen, dann sähe das Leben Behinderter
etwas weniger trostlos aus… |
Jung und alt sättigte sich am Buffet.
Es wurde kalter Schweineschinken, die obligatorischen
Papa arrugadas mit roter Mojo-Sauce, Tortilla española
(spanisches Kartoffelomelett) sowie Süßspeisen
angeboten. Sämtliche Getränke, ob antialkoholisch
oder nicht, waren ebenfalls kostenlos. |
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Auch hier, mitten am Land, hat das mobile Telefon
schon längst Einzug gehalten. |
Der Herr vom Roten Kreuz wartete glücklicherweise
umsonst auf seinen Einsatz. |
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Nach einiger Zeit wurde die erste Musikgruppe
von der „Parranda de Cura“ abgelöst,
die genauso gut spielte, es wurde unermüdlich
weiter getanzt. |

Parranda
de Cura
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Ein Gläschen in Ehren, will niemand verwehren... |
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Zu später Stunde endete diese kleine,
stimmungsvolle Fiesta und somit der „Dia de
Canarias“ 2008. |