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Día de Canarias 30. Mai 2008

 

Seit 25 Jahren wird am 30. Mai der „Dia de Canarias“ gefeiert. Nahezu alle Geschäfte sowie sämtliche öffentliche Gebäude sind an diesem Tag geschlossen, da diese Fiesta für die Canarios der heiligste Feiertag im Jahr ist.

Wir waren heute auf zwei Fiestas:

Zuerst fuhren wir in die Stadt Vecindario, die sich im Südosten von Gran Canaria befindet.
In Vecindario war die Avenida Canarias großteils gesperrt, jung und alt waren unterwegs, manche in traditioneller Tracht gekleidet.

Zahlreiche Verkaufsbuden säumten die Straße. Das Angebot reichte von handgewebten Ponchos, Jacken, Pullovern und kleinen Teppichen über Holzschnitzereien, Tongegenständen, Flechtarbeiten bis zu Tisch- und Zierdecken.
Für die musikalische Unterhaltung sorgte eine Folklore-Gruppe.
Nach dem flotten Tanz musste eine kleine Pause eingelegt werden.
Doch auch das Kulinarische durfte nicht fehlen, denn es ist ein Hauptbestandteil jeder Fiesta. Auf großen Holzkohlengrills wurden Chuletas (Koteletts) gebraten, dazu gab es Papa arrugadas mit roter Mojo-Sauce – und das noch kostenlos. Die Menschenschlange, die sich dafür anstellte, war entsprechend groß.
Wem dies in der prallen Sonne zu lange dauerte, konnte sich bei entsprechenden Verkaufsständen Süßspeisen, Käse und Getränke kaufen.
Am Nachmittag war diese Fiesta zu Ende und wir fuhren nach Hause in die Berge, denn abends fand in Santa Lucía de Tirajana die nächste Fiesta statt, bei der wir – als Einwohner des Dorfes – nicht fehlten durften und wollten.

Die Einheimischen kamen, um das Fest zu genießen und machten es sich gemütlich, wo es ihnen gefiel.

Beim Anblick dieser beiden Herren fiel mit der alte Schlager „Gute Freunde kann niemand trennen“ ein.
Das Fest wurde von der Folkloregruppe „Parranda de Concepciòn“ eröffnet.

Parranda de Concepciòn

Schon mehrfach konnten wir überall auf der Insel feststellen, dass Behinderte nicht „versteckt“ werden, sondern – soweit es ihnen möglich ist – genauso am Leben teilnehmen dürfen wie Gesunde.
Heute beeindruckte uns eine junge behinderte Frau, die im Rollstuhl saß. Schon bei den ersten Takten der Musiker begab sie sich auf die Tanzfläche und bewegte sich mit deutlich erkennbarer Begeisterung dem Rhythmus entsprechend. Obwohl offenbar spastisch gelähmt, ließ sie kein einziges Lied aus, ab und zu „tanzten“ auch Männer mit ihr.
Dieses Beispiel sollte vielerorts auf der Welt Schule machen, dann sähe das Leben Behinderter etwas weniger trostlos aus…
Jung und alt sättigte sich am Buffet. Es wurde kalter Schweineschinken, die obligatorischen Papa arrugadas mit roter Mojo-Sauce, Tortilla española (spanisches Kartoffelomelett) sowie Süßspeisen angeboten. Sämtliche Getränke, ob antialkoholisch oder nicht, waren ebenfalls kostenlos.
Auch hier, mitten am Land, hat das mobile Telefon schon längst Einzug gehalten.
Der Herr vom Roten Kreuz wartete glücklicherweise umsonst auf seinen Einsatz.
Nach einiger Zeit wurde die erste Musikgruppe von der „Parranda de Cura“ abgelöst, die genauso gut spielte, es wurde unermüdlich weiter getanzt.

Parranda de Cura

Ein Gläschen in Ehren, will niemand verwehren...
Zu später Stunde endete diese kleine, stimmungsvolle Fiesta und somit der „Dia de Canarias“ 2008.