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Romería San Antonio in Mogán

 

8. Juni 2008:

Der 13. Juni ist der Tag des “San Antonio de Padua”, der auch als “San Antonio de Chico” bekannt ist. Er ist der Schutzpatron der Armen.

Die Bewohner des kleinen Bergdorfes Mogán, das sich im Südwesten Gran Canarias befindet, feiern alljährlich zu Ehren des Schutzheiligen eine Fiesta, die so genannte „Romería de Mogan“ (Romería heißt übersetzt ‚Prozession’).

Diese Fiesta wurde bis inklusive 2007 jeweils am Samstag vor dem 13. Juni gestaltet. Da die Besucheranzahl von Jahr zu Jahr größer und das Gedränge schließlich nahezu unerträglich wurde, beschloss der Gemeinderat von Mogán, die Fiesta dieses Jahr erstmals auf den Sonntag zu verlegen. Der Hintergedanke war, dass weniger Leute kommen würden, da viele tags darauf in die Arbeit müssen.

Auf Drängen unserer Freunde in Santa Lucía de Tirajana kauften wir uns Tage zuvor kanarische Trachten (wir sind ja fast schon Canarios) und machten uns auf den Weg nach Mogán.
Um 18.30 Uhr wurde die Romería mit einer Ziegenherde, die über die mit zahlreichen Fahnen geschmückte Dorfstraße lief, eröffnet. Der Ziegendung markierte den Weg für den Festzug

Nun folgten ideenreich geschmückte Wägen aus verschiedenen Dörfern, die gezogen und geschoben wurden.

Auf diesen Wägen befand sich Kulinarisches der jeweiligen Region. Süßspeisen, gebratener Fisch, gebratenes Fleisch, Papa arrugadas (Runzelkartoffel) mit roter Mojo-Sauce, Käse, Brot und hart gekochte Eier wurden unter den Zuschauern verteilt.

Auch an Flüsssigkeiten mangelte es nicht. Das Angebot reichte von antialkoholischen Getränken zu Bier, Rum und Mejunje.
Hauptbestandteil der Wägen waren aber Obst- und Gemüsesteigen, deren Inhalt sorgsam gehütet wurde.

Zu jedem dieser Wägen gehörten jeweils Tanz- und Musikgruppen, für Folklore war also reichlich gesorgt.
Nach und nach mischten sich viele der Zuschauer tanzend in die Prozession, bis nach geraumer Zeit der Dorfplatz erreicht war. Hier wurden die zahlreichen Obst- und Gemüsesteigen, die sich auf den Wägen befanden, als Geschenk für die Armen abgegeben.
Währenddessen die Zuschauer weiter versorgt wurden, hatten die Kinder ihren eigenen Spaß.

Auf der Bühne spielte eine größere Folklore-Gruppe.

In einer Nebengasse gab es ein paar Jahrmarktsbuden, eine Hüpfburg sowie Imbissstände. Hier konnte man verschiedene Speisen käuflich erwerben.
Weitaus gemütlicher war es jedoch am Gehsteig, auf dem die Einheimischen ohnehin allabendlich sitzen.

Ein paar wenige Männer führten den so genannten „Salto del Pastor“ vor. Das ist eine Art Stabsprung, für den in früheren Zeiten bis zu 10 m lange Stäbe gebräuchlich waren. Diese Stäbe wurden hauptsächlich von den Hirten der Kanarischen Inseln verwendet, um das unwegsame Gelände überwinden zu können.

Zu später Stunde traten wir den Rückweg zum Auto an. In der Finsternis war der Schriftzug

Felices Fiestas

sehr gut zu lesen.

Laut Aussage einiger Canarios war heute „nur“ etwa ein Fünftel der sonstigen Besucher bei der Romería.
Weniger ist manchmal doch mehr und die Besinnung auf die eigentliche Romería ist aus unserer Sicht sehr gut gelungen.

Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr