zurück zu den Romerías auf Gran Canaria

 

Romería Santiago el Chico in San Bartolomé de Tirajana

 

19. Juli 2008:
Santiago (siehe Sankt Jakob der Ältere), der nationale Schutzpatron Spaniens, ist zugleich auch der Patron der Gemeinde San Bartolomé. Dieses Gemeindegebiet erstreckt sich von der "Hauptstadt" in den Bergen bis in das Touristenzentrum Maspalomas im Süden der Insel.

Am 19. Juli 2008 fand in San Bartolomé de Tirajana (der alte Name ist "Tunte") die große Romería Santiago el Chico statt. Diesen traditionellen Umzug wollten wir uns nicht entgehen lassen, fuhren am Nachmittag nach San Bartolomé und stellten unser Auto etwas abseits und abschleppsicher gegen 16:00 ab. Das Dorf war festlich geschmückt, es herrschte jedoch eine beinahe unheimliche Stille. Vermutlich wurde heute die Siesta etwas verlängert.

Gegen 17:30 stiegen wir in einen der kostenlosen Zubringerbusse zur Ermita de Santiago (GC60 nach Norden, GC604 Richtung Chira - Stausee, dann rechterhand über eine kurvenreiche Schotterpiste bis zum Parkplatz - erstaunlich, wohin Autobusse auf GC noch fahren).

Direkt am Parkplatz wurde eine Heilige Messe zu Ehren des Schutzpatrons gefeiert.
Die kleine Statue des Padron Santiago war am Autodach montiert.

Im Anschluss daran ging es per Bus zurück bis zum Cruz Grande, dem Ausgangspunkt der Romería hinunter nach Tunte. Ehrensache, dass die meisten in kanarischer Tracht gekleidet waren. Das ist aber, wie vieles hier auf GC, nicht ganz so streng. Für diejenigen, die ohne Messe teilnehmen wollten, fuhren Busse direkt vom Kirchenplatz in San Bartolomé zum Cruz Grande.

Der eigentliche Pilgerzug startete gegen 20:00 und führte auf dem teilweise gepflasterten Wanderweg, einem Teil des Camino de Santiago, steil bergab (Bilder gibt es bei picasaweb und ein Video bei YouTube - aber nicht von mir ). Es war immer noch ziemlich warm und windstill, so wurde schon unterwegs einiges konsumiert.

Bereits hier begleiteten Musikgruppen die Pilgerung.
Der Reiter hat sich freiwillig zur Rast auf den Boden gelegt. Auf dem steinigen Weg war es für das Pferd kein besonderes Vergnügen, auch ihm war eine Pause vergönnt.

Im Dorf angekommen, wurden die Pilger sofort mit landestypischer Kost gelabt und konnten sich von den Strapazen erholen (der Abstieg dauerte eine gute Stunde).

Nach Einbruch der Dunkelheit begann der Umzug der Festwagen im Dorf, angeführt von einer entzückenden Musik- und Tanzgruppe älterer Damen, davon zwei im Rollstuhl.

Auf den Wägen wurde gegrillt und ausgeschenkt, so dass die Verkaufsbuden nur mäßig besucht wurden - aber ums Geschäft geht es ja höchstens nebenbei.
Gegen 1:00 "pilgerten" wir zurück zum Auto, ein nettes Erlebnis, wir sind nächstes Jahr sicher wieder dabei