Autor Thema: Hawaiian Odyssee  (Gelesen 10339 mal)

Offline saibot

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Re: Hawaiian Odyssee
« Antwort #20 am: 30. Mai 2023, 19:50:53 »
@Angie
Vielen Dank für das "s" und das Korrigieren des Fotos!


@all
Da durch den Urlaub beruflich und privat das eine oder andere liegen geblieben ist, komme ich i.d.R. immer nur an den Wochenenden dazu, einen neuen Tag einzustellen. Also habt bitte etwas Geduld.


Viele Grüße
Tobias



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Re: Hawaiian Odyssee
« Antwort #21 am: 30. Mai 2023, 21:43:51 »
Hallo Tobias,

gerne geschehen.

Dass du erst wieder am Wochenende dazu kommst, beim Reisebericht weiter zu schreiben - ich glaube, dafür hat jeder Verständnis. Also: Kein Problem.
Liebe Grüße,
Angie


Hawai'i 1995/96,96/97,97/98,2000,01,04,05/06,07,09,10,11,12,13,14,15,16,17,18,19,20=storniert, 22=storniert, 22 Lanzarote, 23 Lanzarote, Hawai'i 24 storniert, 12/23 Lanzarote, 1/24 Lanzarote, 1/2 24 Lanzarote, 2/24 Lanzarote, 2/3 24 Lanzarote. 3/24 Lanzarote


Offline saibot

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Re: Hawaiian Odyssee
« Antwort #22 am: 03. Juni 2023, 16:46:18 »
Tag 1: Die Klippen von Los Angeles

Trotz der gestrigen Aufregung haben wir gut geschlafen. Nach dem Frühstück bringt uns das Shuttle überpünktlich zum Flughafen Frankfurt. Heute soll nichts mehr schiefgehen!

Wir bekommen einen Schalter zugewiesen, an dem gleich zwei Damen sitzen. … ist klar, für die schweren Fälle. Während sie unseren Flug bearbeiten, zeigt eine der beiden immer wieder auf den Bildschirm und berät sich mit ihrer Kollegin, ohne dass wir Details mitbekommen.

„Freunde, wir hatten hier gestern schon mächtig Stress. Das reicht!“, denke ich mir.



Dann ist es endlich geschafft. Die Koffer sind abgegeben und wir halten die Bordkarten in unseren  Händen. Juhu! Die Situation stellte sich im Nachhinein als Ausbildungsmaßnahme heraus.

Die Sicherheitskontrolle am Terminal ist quasi leer. So sind wir am Ende zwei Stunden vor Abflug am Gate. Zeit für mich, euch unsere Planung etwas vorzustellen.

Vor fast einem Jahr hatte ich bei Eurowings Discover eine Sicherheitsbuchung Frankfurt <-> Las Vegas in einem stornierbaren Tarif gemacht, in der Hoffnung über die Lufthansa später ein Meilenschnäppchen abzustauben, wie das im letzten Jahr so gut funktioniert hatte. Denkste! Nach Corona bekommen die ihre Vegas Flüge auch so voll. Meilenschnäppchen gab es nur noch nach „Hintertimbukdistan".

Dafür hat uns Eurowings schon im Vorfeld der Reise eine Klippe beschert, die es zu umschiffen galt. Die Planer bei Eurowings haben sich überlegt, fortan nicht mehr donnerstags, sondern freitags nach Las Vegas zu fliegen. Das hätte für uns eine Verschiebung aller Hotels und Mietwagen um einen Tag nach hinten notwendig gemacht. Da das so keiner der Anbieter mitmacht, hätte das stornieren und neu buchen bedeutet, was sich gewöhnlich „förderlich“ auf den Preis auswirkt. Eine unangenehme Vorstellung. Glücklicherweise hat Eurowings die Lufthansa im Rücken und so haben wir den Hinflug auf Donnerstag belassen, aber nach Los Angeles umgebucht. Der Rückflug blieb auf Las Vegas, aber dann eben Freitag. Das bedeutete 3 statt 2 Übernachtungen in Las Vegas. Es gibt Schlimmeres.

Ihr merkt schon, wir gehören nicht zu den „Durchfliegern“, sondern zur Übernachtungsfraktion. Neben der reduzierten körperlichen Belastung versprechen wir uns davon weniger Stress, wenn es zu signifikanten Verspätungen der Flüge kommen sollte.

Auf Hawaii wollen wir jetzt drei Wochen bleiben und dabei Maui, Big Island und Oahu besuchen.

Genug der Vorrede, wir müssen auch gleich zum Boarding. Da die Business Class nicht ausgebucht ist, wird am Gate noch ein Upgrade angeboten. Allerdings sind die Konditionen dafür, dass man den Gepäckvorteil nicht nutzt und die Lounge quasi auch nicht mehr, ziemlich unattraktiv (für 1 Person, nur Hinflug ein Aufpreis von 50000 Meilen oder 1150 €). Das lassen wir.
Der Flug ist unspektakulär. Verpflegung und Unterhaltung empfinden wir als ganz gut für die Eco. Wegen unserer gestrigen Probleme ist unser Fensterplatz weg, wir sitzen aber nebeneinander mit Gangplatz in einer 4-er Reihe.



Irgendwann sind auch 11 Stunden vorbei und wir kommen wohlbehalten in LA an. Die Immigration erscheint uns mit gefühlten 30 min relativ schnell. Jetzt zügig zum Hotel-Shuttle, das fährt gleich ab!

Während wir mit unseren Koffern durch den Flughafen flitzen, kann ich euch kurz von den diesbezüglichen Klippen berichten:
Eine Nacht wollen wir in LA übernachten. Da bietet sich ein Hotel in der Nähe des Flughafens an, am besten natürlich eines mit inklusivem Shuttle-Service. So hat man keinen Stress mit dem Transport. Bei den Hotels kann man wählen, na sagen wir, zwischen 1. Bundesliga bis 3. Bundesliga. Drüber und drunter lassen wir mal weg. Zunächst hatte ich ein Hotel aus der dritten Liga gebucht. In der Buchungsbestätigung stellte sich dann heraus, dass das Shuttle nur zu bestimmten Zeiten am Tag fährt und unsere Ankunftszeit nicht abgedeckt war. Storno!
Bei einem weiteren gebuchten Hotel (auch aus der dritten Liga) fuhr das Shuttle dann quasi rund um die Uhr, allerdings nur immer zur vollen Stunde ab Hotel. Es ist dann je nach Verkehr 5-10 min später am Airport. Das war akzeptabel.

… und dieses Shuttle wollen wir jetzt erreichen. Da es schon nach der vollen Stunde ist, schalten wir noch einen Gang hoch.
Im Ergebnis haben wir Pech und verpassen das Shuttle um ein paar Minuten. Was soll’s?
Und was macht jetzt ein deutscher Otto-Normal-Urlauber? Richtig, er wartet an der Haltestelle ... Es könnte ja sein, dass sich das erste Shuttle verspätet hat oder das nächste früher kommt. Besser wäre es gewesen, zurück in den Flughafen zu gehen, sich hinzusetzen und dort zu warten.
Während die Shuttles der Hotels aus der ersten Liga (Hilton & Co.) alle 10-15 min vorbeikommen, müssen wir auf unseres fast eine Stunde warten. Das ist nicht weiter schlimm, nur ist es unerwartet kalt und windig in LA und mit Zeit frieren wir etwas.

Vom Hotel aus machen wir uns dann mit dem Bus auf in Richtung Hollywood-Park-Casino. Es sind nur ein paar Stationen. Dabei haben wir zwei Sachen im Sinn: Etwas Anständiges zu essen und etwas für die Urlaubskasse zu tun …  :o



Ihr könnt euch wieder entspannen, wir haben es nur auf den dortigen Geldautomaten abgesehen, da in einem Casino für gewöhnlich etwas höhere Summen abgehoben werden können (zum Vergleich: im Hotel wären es max. 120 $ bei 4,50 $ Automatengebühr).
Allerdings sehen wir auf der Hinfahrt im Bus neben Menschen, die schlicht aus einfachen Verhältnissen kommen, auch einzelne „finstere Gestalten“, so dass wir das mit dem Geldabheben auf später verschieben.

Auf die "Kauf-dir-ein-Busticket-Klippe" hätten wir uns etwas besser vorbereiten sollen:
"2 Personen, 6 Stopps, please".
"macht 3,50 $".
Ich stecke einen 5-Dollar-Schein in den Automat und warte.
"Thank you!"
"Ja und wie sieht es mit 'change' aus?"
"Der Automat wechselt nicht, deshalb ja: Thank you!"
Kein Drama. In irgendeinem Forum stand das schon einmal, ich werde halt alt.

Das Essen im Casino ist gut und an bestimmten Tagen könnte man auch das dahinter liegende Stadion besichtigen, in dem der letztjährige Superbowl stattfand. Leider ist das heute nicht möglich.

Zurück im Hotel geht es dann relativ bald ins Bett, da wir morgen früh „den ersten Flieger nach Hawaii“ nehmen wollen.   
Während wir glauben, die kleinen Klippen von LA soweit gut umschifft zu haben, gab es heute doch ein Ereignis, das sich noch negativ auf unsere Zeit auf Hawaii auswirken wird, aber davon ahnen wir jetzt noch nichts. Wir freuen uns erst einmal auf morgen, wenn es endlich ins Paradies geht.


Tipps für Planer:

Bedenkt bei langen Vorausbuchungen von Flügen, dass es auch schon mal zu einer Verschiebung um einen ganzen Tag kommen kann. Bei Fluggesellschaften, die einer Allianz angehören, hat man dann gewöhnlich bessere Chancen auf einen "Plan B".

Wenn ihr bei einem Flughafenhotel sparen wollt und „3. Bundesliga“ bucht, hinterfragt den kostenfreien Shuttle-Service. Es könnte hier unerwartete Einschränkungen geben.
 
In LA kann man ein Busticket beim Fahrer kaufen, aber der Automat dort gibt kein Wechselgeld. Also sollte man möglichst passend bezahlen. Bei uns waren es nur Peanuts, aber wenn man zu Urlaubsbeginn nur große Scheine haben sollte, wäre das „suboptimal“.


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Re: Hawaiian Odyssee
« Antwort #23 am: 03. Juni 2023, 17:02:33 »
Hallo Uta oder Tobias,

mir gefällt Dein Schreibstil. Sehr unterhaltsam. Ich freue mich schon auf die Fortstetzung...
LG Nicole

Offline saibot

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Re: Hawaiian Odyssee
« Antwort #24 am: 03. Juni 2023, 20:13:36 »
Das freut mich  ;D, vielen Dank!


Viele Grüße
Tobias

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Re: Hawaiian Odyssee
« Antwort #25 am: 03. Juni 2023, 21:36:04 »
Ich kann mich Nicole nur anschließen: Dein Schreibstil ist einfach herrlich erfrischend - weiter so :)

Nur: Was war jetzt am Airport los, dass ihr noch nicht gemerkt habt, dass ihr auf Hawai'i Probleme bekommen könnt? Ich kann mir keinen Reim darauf machen. Das wird spannend!
Liebe Grüße,
Angie


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Re: Hawaiian Odyssee
« Antwort #26 am: 03. Juni 2023, 23:43:10 »
Nur: Was war jetzt am Airport los, dass ihr noch nicht gemerkt habt, dass ihr auf Hawai'i Probleme bekommen könnt? Ich kann mir keinen Reim darauf machen. Das wird spannend!

Ich tippe auf Erkältung eingefangen wegen der langen Wartezeit in der Kälte. Warten wir ab wie es weiter geht…
LG Nicole

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Re: Hawaiian Odyssee
« Antwort #27 am: 03. Juni 2023, 23:45:44 »
Ich tippe auf Erkältung eingefangen wegen der langen Wartezeit in der Kälte. Warten wir ab wie es weiter geht…

Genau! :platsch Das sollte ich ja bestens kennen. Nach jedem Eco-Flug war ich auf O'ahu tagelang richtig krank, sodass wir nicht das unternehmen konnten, was ursprünglich geplant war.
Liebe Grüße,
Angie


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Offline saibot

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Re: Hawaiian Odyssee
« Antwort #28 am: 04. Juni 2023, 14:29:50 »
Ihr liegt mit eurer Vermutung leider richtig.
... aber nicht weitersagen, wir wollen hier ja nicht spoilern.


Viele Grüße
Tobias

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Re: Hawaiian Odyssee
« Antwort #29 am: 04. Juni 2023, 15:47:22 »
Ich tippe auf Erkältung eingefangen wegen der langen Wartezeit in der Kälte. Warten wir ab wie es weiter geht…

Genau! :platsch Das sollte ich ja bestens kennen. Nach jedem Eco-Flug war ich auf O'ahu tagelang richtig krank, sodass wir nicht das unternehmen konnten, was ursprünglich geplant war.

Da bin ich nachträglich doch sehr froh, dass ich mich gequält habe und sowohl auf dem 11 als auch 6 h-Flug eine Maske getragen habe. Ich hatte zuviel Schiss, dass ich mich anstecke, was mir leider im Flieger auch schon viel zu oft passiert ist. Bei aber nur so einem kurzen Aufenthalt in Hawaii wollte ich nichts riskieren. Ein Tag lang dauerhaft Maske tragen, war natürlich nicht vergnügungssteuerpflichtig...
LG Nicole

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Re: Hawaiian Odyssee
« Antwort #30 am: 04. Juni 2023, 21:59:40 »
Ihr liegt mit eurer Vermutung leider richtig.
... aber nicht weitersagen, wir wollen hier ja nicht spoilern.

Nein-nein, wo denkst du hin ;) Nicole und ich sagen es niemandem weiter, versprochen :)
Liebe Grüße,
Angie


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Re: Hawaiian Odyssee
« Antwort #31 am: 04. Juni 2023, 22:01:14 »
Da bin ich nachträglich doch sehr froh, dass ich mich gequält habe und sowohl auf dem 11 als auch 6 h-Flug eine Maske getragen habe. Ich hatte zuviel Schiss, dass ich mich anstecke, was mir leider im Flieger auch schon viel zu oft passiert ist. Bei aber nur so einem kurzen Aufenthalt in Hawaii wollte ich nichts riskieren. Ein Tag lang dauerhaft Maske tragen, war natürlich nicht vergnügungssteuerpflichtig...

Jetzt, nach Corona, käme mir im Flieger auch die Maske in den Sinn, aber zuvor war Masken tragen überhaupt nicht üblich und ich kam gar nicht auf die Idee.
Liebe Grüße,
Angie


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Offline saibot

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Re: Hawaiian Odyssee
« Antwort #32 am: 08. Juni 2023, 10:44:54 »
Tag 2: Verborgene Gene und eine tierische Begrüßung

Gegen 4.00 Uhr klingelt der Wecker. Wir haben beide die Nase voll. Nicht wegen des frühen Aufstehen, das ist dank Jetlag kein Problem, sondern im wahrsten Sinne des Wortes. Eine Oktave tiefer sprechen wir auch. Bei uns beiden ist eine Erkältung im Anmarsch. Wo wir uns die eingefangen haben, ist nicht ganz klar. Wir tippen darauf, dass es geschah, als wir durch den Sprint leicht angeschwitzt, in der Kälte auf unser Shuttle gewartet haben. Vielleicht saßen wir im Flugzeug aber auch in der Nähe einer „Bazillenschleuder“?

Das 5-Uhr-Shuttle bringt uns zum Flughafen. Unser Flug geht kurz vor 8.00 Uhr. Es ist nicht allzu viel los und so können wir alles recht ruhig angehen lassen.
Durch die Übernachtung konnten wir die Langstrecke und den Hawaii-Zubringer vollkommen unabhängig voneinander buchen. Heute fliegen wir mit Southwest. Das ist eine etwas spezielle Fluggesellschaft. Ich will euch Pro und Contra vorstellen, damit ihr selbst entscheiden könnt, ob sie gegebenenfalls etwas für euch ist oder eben nicht.

Pro: Jeder Reisende kann kostenlos zwei Koffer mitnehmen. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn man auf der Langstrecke Business fliegt. Man könnte auch sein Surfbrett kostenfrei mitnehmen …

Contra: Es werden keine konkreten Sitzplätze vergeben. Jeder setzt sich so, wie es ihm gefällt. First come, first serve. Und wenn sich eine vierköpfige Familie vier Fensterplätze schnappt, ist das auch ok. Damit das Ganze nicht in einem Blutbad endet, werden wie beim Formel 1 Qualifying Startnummern für das Einsteigen vergeben. Die richten sich nach dem Zeitpunkt der Buchung und dem Tarif. Es gibt die A, B und C Reihe und dort jeweils die Plätze von 1 bis 50(?). Für die bedauernswerten Leute aus der C-Reihe bleiben dann die unbeliebten Mittelplätze und die Möglichkeit ihr Handgepäck nachträglich aufzugeben, weil die Gepäckablagen voll sind. Ja und die vierköpfige Familie aus der C-Reihe sitzt dann verstreut im ganzen Flugzeug.



Pro: Messenger Dienste wie Whatsapp & Co. sind an Bord kostenlos. So könnte man die Community über jede Flugbewegung live beauskunften.

Contra: Das Entertainment läuft per WLAN nur über die eigenen Geräte. Uta sieht sich auf ihrem Handy einen Film an. Mein altes Tablet hat Ladehemmungen, mein Handybildschirm ist mir zu klein und so wird das nichts. Bildschirme im Vordersitz gibt es jedenfalls nicht.

Contra: Verpflegung. Dazu ein Suchbild. Was fällt euch auf im Vergleich mit dem Bild des Jumbos von der Lufthansa?




Nein, ich meine nicht, dass das eine Flugzeug blau und das andere weiß ist. Es geht um den Catering Container.

Auch wenn die Eco-Verpflegung in der Lufthansa noch ein gewisses Stück von „Gourmet“ entfernt ist, so können wir uns doch darauf verständigen, dass deren Primärziel die Nahrungsaufnahme ist. Das ist bei Southwest nicht so. Hier geht es nur darum, Hände und Mund zu beschäftigen. Das „Essen“ auf dem Fünfeinhalb-Stunden-Flug besteht nur aus Salzbrezeln, Weingummi, Kräckern und irgendwelchem Dauergebäck. Das alles wurde maschinell hergestellt und scheint unbegrenzt haltbar zu sein. Praktisch für die Airline! Es ist eingeschweißt in einer Plastiktüte, die einem fast zugeworfen wird wie im Kölner Karneval die Kamelle.

Wir haben uns über den Tarif in der Startaufstellung nach vorn gezockt und sitzen dementsprechend vorn im Flugzeug am Fenster. So haben wir beim Einsteigen keinen Stress, können den Hollywood Hills bye, bye sagen und den Landeanflug auf Maui genießen.



Auf dem Flughafen in Kahului müssen wir ein kleines Stück zur Gepäckausgabe laufen. So kann ich kurz aus dem Nähkästchen plaudern:
Tanzen und ich, das sind zweierlei Dinge. Ich will jetzt keine Vergleiche mit großen Pelztieren bemühen, nur so viel: In meinem Leben hat mich noch nie jemand „John Travolta“ genannt. Mir fehlen da einfach ein paar Gene.

Während es sonst in den Gepäckausgaben dieser Welt eine heftige Geräuschkulisse gibt, ist es hier auffällig ruhig. In diese Stille hinein beginnt dann plötzlich ein Duo zu musizieren. Gitarre, Ukulele und dazu Gesang. Ich würde es mit „hawaiianische Lounge-Musik“ umschreiben.

Wie geil ist das denn? Ja, so kommt Urlaubsstimmung auf!



Mein Autopilot lässt meine Arme plötzlich ausladende Wellenbewegungen zur Seite hin machen, bis mich ein strenger Blick ermahnt, dass das wohl etwas unangebracht sei.
Am Ende verfüge ich doch über ein paar einschlägige Gene und die waren nur verschüttet!?

Eine kleine Bimmelbahn ist das Shuttle zum Rental Car Gebäude. Nett.
Bei Alamo ist nichts los, wir kommen sofort dran. Keine Aufschwatzversuche von Zusatzversicherungen und sogar eine Debit Card wird akzeptiert. Kein Stress, ein Urlaubsbeginn, wie ich ihn mir vorgestellt habe. In der Autohalle stehen Unmengen an Leihwagen. Es ist wohl Ende April noch keine richtige Saison. Wir haben ein „Full Size Car“ gebucht, suchen uns einen Dodge Charger aus und bringen unser gesamtes Gepäck (2 Koffer, 2 Trolleys) mühelos im Kofferraum unter. Zum Zeitpunkt der Buchung war die Full-Size-Kategorie nur einen kleinen zweistelligen Betrag teurer als die Mid-Size-Kategorie und bei der hätten wir wahrscheinlich Gepäck-Tetris spielen müssen.

Gemütlich cruisen wir nach Kihei. Wegen unserer frühen Ankunft, ist unsere Ferienwohnung noch nicht bezugsbereit. So gehen wir nach einem Tipp aus dem Forum in Nalu’s South Shore Grill etwas essen, was wir sehr empfehlen können. Wir sitzen auf einer schattigen Terrasse und haben unser noch voll beladenes Auto gut im Blick. Während wir essen, schickt uns das Kardinals-Kollegium einen Vertreter vorbei.



Als wir in unsere Ferienwohnung einziehen, bemerken wir den strengen Türwächter.



Ausgewählt haben wir ein Condo aus einem 3-stöckigen Komplex (Hale Kai o’Kihei) mit etwa 15 Wohnungen auf jeder Etage, die verschiedenen Eigentümern gehören. Hier ein paar Bilder aus dem Inneren …









… und dann natürlich dieser Ausblick.



Die Einrichtung ist „liebevoll“. An Ausstattung ist alles vorhanden bis hin zum Tannenbaum aus Plastik. Insgesamt ist die Wohnung nicht mehr taufrisch, aber in Ordnung. Wenn wir dieses Condo hier empfehlen, geschieht ohne Berücksichtigung des Preises. Ich möchte in diesem Bericht nicht im Einzelnen aufführen, was wir für dieses und jenes bezahlt haben. Die Preise hier liegen für nahezu alles jenseits der Vernunftgrenze und jeder muss für sich selbst entscheiden, ob seine persönliche Schmerzgrenze überschritten wird.
Wir finden unsere erste Wohnung auf Hawaii jedenfalls toll und gehen nach dem Ausräumen direkt an den Strand zu einem Spaziergang.

Weit entfernt entdecke ich zwei rundliche Gebilde. Sicher bin ich mir nicht ...
„Schau mal Uta, da sind vielleicht zwei Schildkröten?“ 
„Ja nee ist klar …“ Sie glaubt mir nicht.
Als wir näherkommen, stellen wir fest, dass meine Vermutung richtig war.

Was für ein Empfang!





Wir bestellen Grüße von Volker („Tabidad“), der uns seinerzeit diesen Tipp gegeben hatte, aber sie verstehen uns irgendwie nicht. Ab und zu schaut noch eine weitere aus dem Wasser heraus, aber noch ehe wir das Handy im Anschlag haben, ist sie schon wieder weg.

Danach schlendern wir beseelt zum Condo zurück und machen es uns auf dem Balkon gemütlich. Wir teilen uns eine Piccolo(!)-Flasche Rotwein, die wir mitgebracht haben und helfen der Sonne beim Zubettgehen.



Ja, ungefähr so haben wir uns das Paradies vorgestellt.

Bald danach geht es ins Bett, denn um 02.00 Uhr klingelt der Wecker. Dann wollen wir unsere Haleakala-Sunrise-Permits einlösen.
Drückt uns die Daumen, dass das mit den Wolken und dem Wetter passt!


Tipps für Planer

Fliegen: Southwest bietet den Vorteil von zwei kostenlosen Koffern und kostenlosem Whatsapp, ist aber ansonsten etwas „speziell“ (Sitzplätze, Entertainment, Essen).

Auto: Dort, wo kein Jeep nötig ist, bucht lieber „Full Size Car“ statt „Mid Size Car“. Der Preisunterschied war bei uns unwesentlich und man bekommt seine Sachen gut (und unsichtbar) im Kofferraum verstaut.

Wohnen: Ein Condo aus dem Hale Kai o’Kihei Komplex können wir empfehlen. Bei einer frühen Buchung (bei uns über „vrbo“) kann man zumeist noch zwischen mehreren Anbietern mit unterschiedlichen Bewertungen und Konditionen wählen.

Essen: Der Nalu’s South Shore Grill in Kihei ist empfehlenswert.





Offline Hundefreund

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Re: Hawaiian Odyssee
« Antwort #33 am: 08. Juni 2023, 11:13:32 »
Hallo Tobias,

Danke für den Bericht und die Bilder. Ich gebe Dir Recht: ein Empfang mit Honus und diesem Blick. Da kann man es wirklich aushalten!
LG Nicole

Offline Tabidad

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Re: Hawaiian Odyssee
« Antwort #34 am: 08. Juni 2023, 15:25:55 »
Hallo Tobias,
es freut mich ungemein, daß es jetzt endlich geklappt hat mit eurem Urlaub und ihr auch noch, wie bestellt die Turtles am Hausbeach vorgefunden habt,
und der Blick aus eurem Condo ist einfach phantastisch.

Schöne Grüße
Volker



Hawaii 1997/2013/2016/2017/2019/2022/2024-geplant 2026

Offline Angie

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Re: Hawaiian Odyssee
« Antwort #35 am: 08. Juni 2023, 22:35:01 »
Hallo Tobias,

dein Schreibstil ist köstlich, ich lache mich kringelig :lachroll

Ich kann dir verraten, warum dich die Honus nicht verstanden haben: Du hast mit ihnen deutsch gesprochen, sie sprechen jedoch nur hawaiisch :hippie

Ich habe eine Bitte: Würdest du, wenn du den Reisebericht fertig gestellt hast UND noch Zeit hast, alle Condos, in denen ihr gewohnt habt, im Bord "Unterkünfte" posten? Mit deinen Fotos und einigen Infos sowie dem Link von vrbo.com
Bitte für jedes Condo einen extra Thread erstellen, damit ich ihn in der Übersicht der Wohnmöglichkeiten verlinken kann.
Liebe Grüße,
Angie


Hawai'i 1995/96,96/97,97/98,2000,01,04,05/06,07,09,10,11,12,13,14,15,16,17,18,19,20=storniert, 22=storniert, 22 Lanzarote, 23 Lanzarote, Hawai'i 24 storniert, 12/23 Lanzarote, 1/24 Lanzarote, 1/2 24 Lanzarote, 2/24 Lanzarote, 2/3 24 Lanzarote. 3/24 Lanzarote


Offline saibot

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Re: Hawaiian Odyssee
« Antwort #36 am: 09. Juni 2023, 07:02:51 »
Hallo zusammen,

ich freue mich, wenn euch der Bericht gefällt!

Da wir am kommenden Wochenende nicht zu Hause sind, wird es die Fortsetzung erst am nächsten Wochenende geben.  :-\

@Angie
An das Einstellen der Condos versuche ich zu denken. Falls ich es vergessen sollte, zögere nicht, mich zu erinnern.


Viele Grüße
Tobias

Offline HawaiiTraeumer

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Re: Hawaiian Odyssee
« Antwort #37 am: 09. Juni 2023, 09:01:24 »
Hallo Tobias,


mir gefällt dein Schreibstil auch sehr, amüsant und informativ zugleich.  :)


Die Infos über Southwest fand ich echt hilfreich, da ich noch nie von jemand anders darüber gehört hatte. Scheint eine echte Alternative zu sein, passen die Preise auch?


Der Blick aus der Wohnung hätte mir auch sehr gefallen, da kann man sicherlich auch das Meer hören, oder? Ihr seid auch von der gesamten Fauna dort am ersten Tag empfangen worden, irgendwie schon was besonders...  8)


Die Tipps werde ich mir auch merken, vielleicht für die nächste Reise nach Hawaii (ist aber vermutlich noch in weiter Ferne).


Schöne Grüße


Ralf

Offline Markus615

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Re: Hawaiian Odyssee
« Antwort #38 am: 09. Juni 2023, 13:19:45 »
Übrigens haben wir vor ein paar Jahren unfassbare 14 (!) Tage auf die Genehmigung gewartet. Ich wurde von Tag zu Tag nervöser, weil ich keinen Grund für eine Ablehnung sah.

Als ich 2019 den ESTA Antrag ausgefüllt hatte dauerte es beim ersten Antrag 45 Minuten, beim der zweiten Person ca. 30 Minuten und bei der dritten Mitreisenden gerade mal 15 Minuten.
Das war der Rekord bisherher vom ausfüllen bis zur Genehmigung.


Offline saibot

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Re: Hawaiian Odyssee
« Antwort #39 am: 09. Juni 2023, 20:11:19 »

mir gefällt dein Schreibstil auch sehr, amüsant und informativ zugleich.  :)

Die Infos über Southwest fand ich echt hilfreich, da ich noch nie von jemand anders darüber gehört hatte. Scheint eine echte Alternative zu sein, passen die Preise auch?


Danke! Schön, wenn du das so empfindest ...

Für uns haben die Preise bei Southwest gepasst. Ich wollte nur eine von vielen Alternativen vorstellen. Vergleichen muss jeder selbst für seinen konkreten Fall ...


Viele Grüße
Tobias