Der Zug und das Boot sind die perfekten Fortbewegungsmittel dort. Das Zugticket habe ich letztes Jahr in der App gekauft, war ganz einfach. Am Bahnhof waren die Schlangen am Schalter und Automaten sehr lang
Wir haben in La Spezia begonnen, waren da einen Tag mit dem Schiff.
Von dort kommt man sehr gut mit Bahn und Schiff weg. Die (Groß)Stadt hat aber mit dem Charme der 5 Terre wenig zu tun ;-) Wir hatten jedoch für einen Urlaub diesen Sommer recherchiert (Im Endeffekt war uns dann Italien aber zu ungewiss) und dort eine große Anzahl von Hotels gefunden, die bezahlbar waren, tw. mit versperrtem Parkplatz... Also als günstigen Ausgangspunkt mit guter Zufahrt sicher eine Option.
In den Dörfern selbst sieht man an jeder 3. Tür ein Airbnb-Türschloss, das sind offensichtlich inzwischen die Hauptmieter... Du kommst zu diesen Privatunterkünften in der Regel nur über Stufen, Kopfsteinpflaster....usw. also nix, wo man mit 2 Koffern gemütlich hin rollt.....
Die Seite war super zur Vorbereitung:
https://www.cinqueterre.eu.com/de/Wir waren im Mai 2019 an einem Wochentag.
Da es morgens sehr wolkenverhangen, regnerisch war, haben wir uns für eine Tageskarte für den Zug entschieden. Ursprünglich wollten wir mit dem Boot zum "letzten" Dorf fahren und dann mit dem Zug Zurückpendeln. Das Boot gibt es one-way oder quasi hop-on-off. Trotz des nicht idealen Wetters waren in jedem Dorf die Schlangen zum Boot lang, wir waren im Endeffekt froh, dass wir damit nicht gependelt sind. Wäre an einem Tag stressig gewesen.
Ich hatte mich vorbereitet, dass es voll/überlaufen sein wird. Laut Berichten hauptsächlich im Juli/August. Was wir im Mai erlebt haben, empfehle ich jedoch niemandem :-( Sind also morgens mit dem Zug nach Monterosso. Fahrt sehr angenehm, Züge fahren recht viele, jederzeit wieder.
Dort ausgestiegen hinter allen anderen - ich dachte, es gibt irgendein Hindernis, Bahnschranken oder so. Weil man am Bahnsteig einfach feststeckte zwischen den Menschen. Nein - kein Hindernis! In genau dieser Formation hat sich die Menge die Stufen hintergegossen auf die "Hauptstraße", die zum Hafenbecken führt. Wir ließen uns also mitschieben und haben erst am Weg ein paar Touris "verloren" in den Geschäften...
Ich war noch irgendwie in Schockstarre. Am Platz unten war es dann aufgelockerter, haben in einer Bar an der Theke mal einen Espresso getrunken - dort waren alle anderen einheimischen Italiener versammelt :-) Sehr angenehm nach dem Touri-Schock.
Danach haben wir die kleinen Gassen hinter der "Hauptstraße" erkundet, das war um einiges netter :-)
Dass der nächste Zug ankommt, merkte man wieder an dem Lavastrom an Menschen, der sich von Bahnhof zum Hafen ergoss.
Schön ist, wenn man diese CT-Card hat für den Zug, dass man die Wanderwege benutzen kann. Für Wanderer natürlich unerlässlich, aber auch der Nicht-Wanderer kann dadurch ein Stück gehen um tolle Fotos von der Landschaft/Ortschaft zu machen.
Und das ist auch der Wahnsinn am Wandern dort - als echter Wanderer würde ich verrückt werden ;-) Rund um die Dörfer hast du Stop and Go am Wanderweg :-(
Habe gelesen, dass erfahrene Wanderer frühestmöglich starten, um die ganzen Tagestouristen zu vermeiden.
Um die Mittagszeit war es am schlimmsten.
In Riomaggiore waren wir dann erst kurz vor 18 Uhr - da war es dann schon sehr angenehm ruhig. Waren dann noch was essen und trinken und das war einfach herrlich. Man hat gesehen, dass alle Tagestouristen "nachhause" fahren. Gegen 20 Uhr war der Zug nach La Spezia dann auch fast leer. Einziger Kritikpunkt hier: In Riomaggiore hatten die Shops dann teilweise schon geschlossen, das kannte ich gar nicht von Italien sonst! Aber Touri-Souvenirs brauch ich da eh nicht... Allerdings war auch nur eine von 3 Bars am schönen Aussichtspunkt offen. Vielleicht ist da im Sommer mehr los abends?
Mein Plan für den nächsten Urlaub wäre gewesen, ganz früh morgens unterwegs zu sein und dann wieder nachmittags/abends ;-)
Ich hätte den Plan Spätsommer 2020 ganz schlau gefunden (mit Anreise per Auto nach La Spezia, Apartment mit Selbstversorgung) da dann bestimmt 95% weniger Menschen unterwegs gewesen wären, vor allem die Asiaten-Gruppen. Es war mir dann aber nur zu unplanbar von den Einreisebeschränkungen, Risikogebiet, usw.....
Denn: Es war wunderschön! Aber die Menschenmassen waren einfach noch extremer als erwartet. Ich weiß nicht, ob du schon in NYC warst: Es war der Times Square ;-) Unverzichtbar, einmal gesehen zu haben, aber ansonsten meidet man den TSQ, da man vor lauter Menschen nicht durchkommt ;-)