Leider sagen sie diese Unwahrheit heute auch so im Radio an, Angie
Ich werde den Eindruck nicht los, dass die gelogenen Berichte bei euch für die Abertausenden gedacht sind, die auf GC einen Urlaub planen. Die Leute glauben das natürlich, sie hören ja keine kanarischen Nachrichten.
Auf meiner Website gibt es Hinweise, dass viele Wanderwege - wenn sie denn mal erreichbar und zum wandern freigegeben sind - durch Ruß und verkohlte bzw. verbrannte Bäume führen.
Wer das auf meiner Website liest ist wenigstens informiert.
Ich kann nur wünschen und hoffen, dass die Feuerwehren und Löschhelis ihr Bestes geben.
Das Feuer ist Stand heute Mittag immer noch nicht unter Kontrolle. Sie sagten wiederum nicht, wo genau es noch brennt, wir nehmen an, im Tamadaba, dem einst schönsten Gebiet auf GC.
Die Leute, die evakuiert werden mussten, sind fast alle wieder zu Hause. Im TV zeigten sie eine Frau, ca. 75 J. alt, sie befragten sie, ob sie froh ist, wieder zu Hause zu sein. Nein, sagte sie, denn sie habe keinen Strom und daher geht der TV nicht. Ein nicht funktionierender TV ist für Canarios ungefähr das Schlimmste, was ihnen passieren kann, da flippen sie regelrecht aus, so wie unsere Nachbarn auch.
Viele von denen, die wieder in ihren Häusern sind, haben keinen Strom und auch kein Wasser. Das Feuer hat alles verbrannt und man rechnet damit, dass es Monate dauern wird, bis zumindest ein Teil wieder funktioniert.
Jene, die mit ihren Ziegen- und Schafherden von zu Hause weggegangen sind, kehrten auch zurück. Im TV sah ich die armen Tiere, die jetzt nur Asche vorfinden, aber nichts zum Fressen. Tierfutter muss in enormen Mengen zugekauft werden, viele haben aber das Geld dafür nicht.
Käse, der bereits am reifen war, musste entsorgt werden. In der näheren Zukunft wird es kaum frischen Ziegenkäse geben, die Milch ist kaum für Käse verwertbar, das ist die Folge der drastischen Nahrungsumstellung für Ziege und Schafe.
Die Nachwirkungen des Großfeuers sind mindestens so schlimm wie das Großfeuer selbst und wird auch viel länger anhalten als das Großfeuer, wenn es denn erstmal unter Kontrolle ist.
Es wird nach wie vor mit allen Flugkörpern gelöscht. Sehr interessant war zu hören, dass auch viele Frauen die Löscheinheiten fliegen. Männer und Frauen dürfen 3 bis 4,5 Std. fliegend löschen, dann müssen sie pausieren. Manche benötigen die Pause früher, was aber kein Problem ist.
Koordiniert werden die ganzen Flugeinheiten von einem Heli, der über diesen Flugeinheiten fliegt und genaueste Anweisungen gibt. Nur er allein hat die Übersicht, sonst hat sie keiner. Der Pilot dieses Helis sagte aber, er kann keine 100 % Sicherheit garantieren, obwohl er sich die allergrößte Mühe gibt.
Ein Wasserflugzeug kann bis zu 6 Tonnen Wasser fassen (ein Heli mit Sack 3000 bis 4000 l) und fliegt 240 km/h. Das ist gewaltig schnell und deshalb können sie so kurz nach dem Betanken im Meer wieder am Einsatzort sein.
Jeden Abend müssen die Löscheinheiten gründlich gereinigt werden, innen und außen. Das Salzwasser setzt den Wasserflugzeugen sehr zu und im inneren jeder Flugeinheit - also auch der Löschhelis - bildet sich viel Rauch, der die Scheiben auch von innen beschlägt.
Die Piloten leisten unglaubliches und man ist ihnen zu größtem Dank verpflichtet. Danken muss man aber auch den unzähligen Leuten, die Tag und Nacht vom Boden aus löschen.