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Mauna Kea und mögliche Höhenkrankheit
Karin:
Hi,
ich wollte dieses Thema einfach mal einzeln aufführen, da der Besuch des Mauna Kea ja mit seinen ca. 4200 Metern Höhe bei fast allen von uns auf dem Plan für Big Island steht.
Und wir kommen üblicherweise von 0 Metern direkt vom Meer hoch.
Selbst mit Pausen am Visitor Center sind wir dann von 0 auf 4200 Metern (nicht km/h ;)) in wenigen Stunden.
Da man größtenteils auf asphaltierten Straßen im Auto hinauffährt, merkt man gar nicht, wie schnell man hoch kommt.
Ok, der Motor zickt irgendwann ein wenig, selbst stark motorisierte Autos "ziehen irgendwann oben keinen Hering mehr vom Teller".
(Stichwort Auto: ab dem Visitor Center ist Vierradantrieb Pflicht, Wrangler sind auf Big Island die einzige vorbuchbare Klasse, die immer 4x4 Antrieb hat, SUVs nicht sicher)
Ich habe mich da etwas eingelesen und interessante Artikel gefunden.
Z.B.
http://www.ifa.hawaii.edu/info/vis/visiting-mauna-kea/health-and-safety-advisories.html
Besonders interessant daraus kopiert:
"Persons at Risk
We strongly advise the following individuals not to travel above the Visitor Information Station:
Pregnant Women
People with heart or respiratory problems
People in poor physical condition
Children under the age of 16*
* Extended exposure to high altitudes could cause permanent damage to children whose bodies are still developing
Symptoms of ALTITUDE SICKNESS include:
Headaches
Drowsiness
Nausea
Altered mental state
Loss of balance
Impaired reason"
Aber persönliche Erfahrung ist natürlich noch einmal etwas Anderes:
Wir waren einige Male auf dem Mauna Kea:
Mich hat es einmal dabei erwischt:
- plötzliche richtig miese Kopfschmerzen - Headaches
- gemeine Überlkeit - Nausea
- unbändige Müdigkeit, ich habe nur noch gegähnt - Drowsiness
Der Vorteil auf Hawaii ist: Man kann - anders als Bergsteiger - mitten unterwegs einfach ganz schnell ins Auto steigen und sich nach unten bringen lassen, dann lassen die Beschwerden stark und schnell nach.
Gehirnödeme scheinen dann nicht zu befürchten zu sein, wenn man sofort nach unten fährt.
Es gibt Menschen, siehe oben, denen definitiv abgeraten wird.
Als Erwachsener weiß man selber, ob man herz- oder lungenkrank oder schwanger (meist zumindest) ist.
Für andere haben wir die Verantwortung:
Bei Kindern unter 16 wird dringend geraten, nicht raufzufahren. Oder nur bis zum Visitor Center. Gelegentlich wird das auch kontrolliert und Autos mit Kindern an Bord gar nicht hinter dem Visitor Center weitergelassen.
Aber ohne oder mit Kontrolle, mit kleinen Kindern sollte man die Gefahr verantwortungsvoll vermeiden.
Bei Teenagern sind immer noch die Eltern verantwortlich.
Ein Elternteil bleibt mit den Kids am Visitor Center, der andere fährt rauf und dann wird getauscht. Das wäre eine mögliche Alternative.
Aber man kann natürlich auch bei 2000 bis 2500 m schon Altitude Sickness - Höhenkrankheit bekommen.
Das durfte ich in Arizona im November 2017 am eigenen Leib erfahren.
Es kann also auch am Visitor Center die Gefahr geben, dass kleinen Kids schecht wird und das Auto befindet sich oben am Berg....
Man sollte sich also einfach der Gefahr bewusst sein.
Wer das Thema noch genauer studieren möchte:
Interessant, dass anscheinend 30 % der Besucher irgendwie betroffen werden.
Obwohl der Forenschnitt geschätzt nur bei 10% liegt... ;D
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4244895/
Mit den Stichworten: Mauna Kea, altitude sickness und bei Bedarf kids/youth findet man bei Google viele Artikel dazu.
Ich will hier definitiv nicht Schwarzmalerei betreiben.
Ich selber bin immer nur gerne informiert. :) :)
Wir waren ein paar Male auf dem Mauna Kea und lieben den Sonnenuntergang dort. Und die Wanderung zum Lake Wai'au.
Aber gerade als wir uns wirklich gut akklimatisiert haben, besser als sonst, ist es mir passiert.
Dann kann man einfach runterfahren, gut, wenn man einen gesunden Fahrer hat, und die Sache ist in einer Stunde oder so ausgestanden. Es wird jeden Meter nach unten besser.
Im Übrigen:
Bevor ich davon wusste, waren wir auch mit unserem damals 14,5 jährigem Sohn oben. Ja, es wurde ihm übel, nicht sofort. Wir fuhren natürlich sofort hinunter, wir mussten einmal schnell die Scheibe runterkurbeln.... das kann natürlich auch an der schnellen Kurvenfahrt auf dem Weg nach unten auf dem Rücksitz gelegen haben zusätzlich. ;)
Angie:
Hi Karin,
danke für die Eröffnung dieses sehr wichtigen Themas.
Ich habe den Thread angepinnt, damit er nicht so leicht in den Tiefen des Forums verschwindet und in deinem Posting habe ich den Waialeale Lake gegen den Lake Wai'au ausgetauscht. Ersterer befindet sich am Mt. Wai'ale'ale auf Kaua'i, wir haben den Wai'ale'ale Lake schon vom Heli aus gesehen.
Und nun zum eigentlichen Thema:
Erstmals fuhren wir 1995 auf den Mauna Kea, ohne jegliche Probleme. Wir waren damals eine kleine Reisegruppe, 8 Teilnehmer plus der Reiseleiter. Außer mir und zwei weiteren blieben alle bei den Observatorien, während wir zu dritt zum Lake Wai'au gingen.
In den nachfolgenden Jahren fuhren wir immer wieder auf den Mauna Kea, wobei Michi die typischen Anzeichen der Höhenkrankheit ab dem Mauna Kea Visitor Center bekam. Wir pausiereten entsprechend lange, bis es ihm wieder gut ging. Ich hatte keinerlei Probleme, doch das änderte sich vor ein paar Jahren.
Auch noch so lange Pausen im Visitor Center bewahrten mich nicht vor den Anzeichen der Höhenkrankheit, meist ging es mir aber doch so gut (und die Anzeichen verschlimmerten sich nicht, je weiter wir hoch fuhren), sodass wir nie umdrehen mussten.
Seit 3 oder 4 J. - bis dahin waren wir unzählige Male auf dem Mauna Kea - hatte mich oftmals die Höhenkrankheit ganz schön im Griff, sodass wir manchmal beim "parking 2" (wie es heißt, der asphaltierte Parkplatz gegenüber des unteren Trailheads für den Lake Wai'au) umdrehen mussten. Ich hatte enorme Kopfschmerzen, Herzrasen, Übelkeit und eine Müdigkeit, die ich in dieser Form ansonsten überhaupt nicht kenne.
2017 fuhren wir wieder einmal auf den Mauna Kea. Bei "parking 2" ging es mir richtig mies, Michi wollte umdrehen, doch ich bat ihn, weiter hoch zu fahren. Leichtsinn pur! Aber ich war anscheinend nicht mehr fähig, klar zu denken. Die weitere Fahrt von "parking 2" bis zu den Observatorien schlief ich tief und fest, ich wusste gar nicht, dass wir hoch gefahren sind. Das war heftig! Bei den Observatorien angekommen sagte Michi "wir sind oben", das habe ich anscheinend mitbekommen, denn ich öffnete kurz die Augen. Mehr weiß ich aber nicht, weil ich sofort wieder eingeschlafen bin. Michi fuhr dann zum Visitor Center, wo wir eine lange Pause machten und mir ging es zusehends besser, sodass ich dann keinerlei Symptome mehr hatte und ich auf der weiteren Fahrt nach Kea'au hinter dem Steuer saß. Keine Spur von Müdigkeit - nichts. Gerade so, als wäre gar nichts gewesen.
Nach diesem Erlebnis habe ich Michi "eingetrichtert", wenn wir wieder auf den Mauna Kea fahren und ich schon sehr massive Symptome der Höhenkrankheit habe, soll er unbedingt umdrehen und sich nicht um meine ev. Bitte, weiter hoch zu fahren, kümmern.
Zu Kindern unter 16 Jahren: Verantwortungsvolle Eltern - und ich denke, das sind fast alle hier im Forum - werden auf Grund der Möglichkeit, dass es bei ihrem Kind eventuell zu einem Lungen- oder Gehirnoedem (= Wasseransammlung in der Lunge oder dem Gehirn, ein lebensbedrohlicher Zustand) kommen könnte, die Fahrt mit den Kindern beim Mauna Kea Visitor Center beenden.
Eltern von 14- oder 15-jährigen Kindern sind manchmal versucht zu denken "er/sie ist schon so groß, fast wie ein Erwachsener, das können wir doch riskieren, oder?" In solchen Fällen gebe ich den Rat, entweder den Kinderarzt (falls das Kind dort noch zuständig ist) oder einen entsprechenden anderen Arzt aufzusuchen, um ihn zu fragen, ob ihre Kinder auf fast 4.200 m hoch dürfen, ohne Risiko eines Gehirn- oder Lungenoedems.
YvonneB:
danke fuer die Infos, das ist sicherlich sehr wichtig fuer viele user.
Aus eigener Erfahrung hatte ich bisher noch nie mit Hoehenkrankheit zu tun. Selbst bei extrem schnellen Aufstiegen aus sehr niedrigen Gegenden.
Erfahrungen von Wanderungen in extremer Hoehe haben aber bestaetigt, das ich immer, wenn ich vorher sehr viel getrunken hatte, nie Beschwerden hatte.
Hatte ich zu wenig getrunken, hatte ich hier und da mal leichte Kopfschmerzen die aber schnell verschwandern, nachdem ich mehr trank.
Angie:
--- Zitat von: YvonneB am 18. Januar 2018, 08:29:06 ---Selbst bei extrem schnellen Aufstiegen aus sehr niedrigen Gegenden.
--- Ende Zitat ---
Weil du extrem schnell erwähnst: Früher sind wir manchmal auch einfach durchgefahren, ohne beim Mauna Kea Visitor Center zu halten. War kein Problem, aber warum auch immer erwischt mich die Höhenkrankheit immer mehr.
Ich muss es mal mit vermehrtem Trinken versuchen.
Susan:
Sehr wichtige Infos, danke fürs Zusammenstellen!
Zu ergänzen: auch am Haleakala sollte man die Symptome im Auge behalten!
Wir haben dort nämlich erlebt, dass einer Schlangenlinien gefahren ist und sich grad noch so auf den Parkplatz retten konnte. :( Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerz... Zum Glück hatten die einen zweiten Fahrer dabei,der dann flugs wieder runter fahren konnte.
Also lieber rechtzeitig umkehren, als zu riskieren, nicht mehr fahrtüchtig zu sein. Und reichlich Pause am Visitorcenter zum Gewöhnen. Wir hatten zum Glück keine Probleme, doch mulmig war mir schon, dass ich eventuell wieder runterfahren müsste. ::) Reichlich getrunken haben wir auch.
Mein Mann hatte dagegen etwas Schwierigkeiten mit den Ohren; also diese typische Druckausgleichprobleme. Gehört nicht zur Höhenkrankheit, doch für Empfindliche und/oder Kinder zu bedenken.
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